Hilferuf der UN aus Palästina
von
Elisa Rheinheimer-Chabbi
vom 25.01.2018
Palästinenser protestieren mit Kochtöpfen gegen die Kürzung der Mittel für das UN-Hilfswerk UNRWA durch die USA (Foto: pa/Momen Faiz)
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Während US-Vizepräsident Mike Pence sich in Jerusalem mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu traf, ereignete sich in den palästinensischen Gebieten nur wenige Kilometer entfernt eine stille Revolution. Still, weil dabei keine Raketen fliegen und keine Steine geworfen werden. Still, weil keine Fernsehteams sich dafür zu interessieren scheinen. Still, weil die Folgen nicht sofort sichtbar werden. Der Grund: Das Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNRWA) hat nicht mehr genügend Geld. Konkret bedeutet das: Schulen müssen vermutlich dicht machen, Gesundheitsstationen schließen.
Fast 300 Millionen Dollar fallen jedes Jahr weg
Mit einem eindringlichen Appell hat Pierre Krähenbühl, der Leiter des Hi
Jutta Gross-Ricker 28.01.2018:
Was muss noch passieren,bis wir uns für die Not der Palästinenser einsetzen!Seit 50 Jahren leiden sie unter Besatzung und Entwürdigung hinterMauern.Präsident Obama hat am 4.6.2009 in einer Rede in Kairo gesagt:" kein Zweifel besteht, dass die Situation der Palästinenser
unerträglich ist.." Nun spitzt sich die Lage+ Hoffnungslosigkeit für sie offensichtlich noch zu. Wir müssen dazu beitragen, dass UNRWA weiterhin unterstützt wird mit Spendenaufrufen + Forderungen an Kirchen,an unsere Regierung,an die EU und an uns selber! (wie es bei anderen Katastrophen
üblich ist)
Frieden geschieht nicht durch Drohung, sondern
mit Anerkennung der Menschenrechte auf Würde,Bildung,Schutz und Hilfe!
Das gilt für Israelis und für Palästinenser!
Shalom-Salam!
Elisa Rheinheimer-Chabbi 28.01.2018, 11:53 Uhr:
@ Brigitte Gärtner-Coulibaly: Das, was von einigen Islamkritikern "dem Islam" insgesamt zugeschrieben wird, ist wahabitischer Natur: Handabhacken, Steinigungen, Peitschenhiebe bei bestimmten Vergehen. Insgesamt zeichnet sich diese Richtung durch eine fundamentalistische weil wortgetreue Lesart aus, die sowohl die historische Genese als auch den Kontext insgesamt völlig außer acht lässt (was wiederum unislamisch ist). Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass in Saudi-Arabien die Religion auf eine Art und Weise instrumentalisiert wird, dass sie den Herrschenden nützt. Was ihnen aus dem Koran in den Kram passt, wird herangezogen, andere Suren, die den Machthabern nicht gefallen, werden unter den Tisch fallen gelassen.
Günter Wehner 27.01.2018:
Sie haben vollkommen recht. Es ist schrecklich. Und unsere Bundesregierung
r ü g t wieder einmal den israelischen Siedlungsbau, wie seit 20 Jahren. Das ist es dann auch. Und im Bundestag gibt es keine einzige Partei, die für eine andere Nahost-Politik eintritt. Es ist zum Verzweifeln.
Britta Baas 26.01.2018, 16:38 Uhr:
@Brigitte Gärtner-Coulibaly, meine Kollegin, Autorin des Beitrags, ist aktuell nicht in der Redaktion, so antworte ich Ihnen stellvertretend: Die rigide Version des sunnitischen Islams in Saudi-Arabien wird als wahhabitischer Islam bezeichnet. Ihr Begründer, Scheich Mohammed Ibn Abdul Wahhab Ibn Sulaiman Ibn Ali Ibn Mohammed Ibn Ahmad Ibn Raschid al-Tamimi, wurde 1703 in Ayina nördlich von Riad geboren. EIN kennzeichnendes Moment des Wahhabismus ist die Ablehnung alles "Fremden", verbunden mit einer Auslegung des Korans, die fundamentalistische Züge hat.
Brigitte Gärtner-Coulibaly 25.01.2018:
guten tag, das zitat aus dem text: "Das wahabitische Gedankengut, das dem des IS in nichts nachsteht..." hätte ich gern erläutert.
mfg b.g-c
Norbert Jost, Berlin 25.01.2018:
UNRWA darf nicht fallengelassen werden. UNRWA ist seit 70 Jahren eine "lifeline" für alle Palästinenser.
Es sollte m.E. der EU und ihren Mitgliedsländern eine moralische Verpflichtung sein, ein durch die USA-bedingtes Finanzdefizit auszugleichen und ein weitere Eskalation des Palästinensischen Dramas zu vermeiden.
Ceterum censeo occupationem Palaestinensem esse finiendam, subito.
An unjust law is no law at all.St.Augustine,354-430 AD
The Holocaust tragedy does NOT EXEMPT Israel from (moral) criticism.