Meinung
Alternative zu Alice Weidel
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Seit Jahren teilt Sahra Wagenknecht kontroverse, teils populistische Positionen, mit denen sie in ihrer Noch-Partei und der Öffentlichkeit aneckt. Die von der Bild-Zeitung vorweggenommene und danach von Wagenknecht nur sehr halbherzig dementierte Ankündigung, eine eigene Partei zu gründen, ist da nur der nächste logische Schritt. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Insa hätte ihre Partei ein Wählerpotenzial von bis zu 25 Prozent und dürfte vor allem die AfD und die Linke schwächen, die jeden zweiten ihrer jetzigen Wähler verlieren könnten. Schaut man sich die Regierungsbeteiligung der Linken in Bund und Ländern an, wird klar: Mehr Sorgen als die Linkspartei sollte sich die AfD machen. Bei der Sonntagsfrage dümpelt die Linke zwischen vier und fünf Prozent herum, ist in neun Landesparlamenten vertreten, aber in nu
Hans-Joachim Schemel 23.09.2023, 20:54 Uhr:
Nena Gerritzen bezeichnet Sahra Wagenknecht als Populistin. Und das begründet sie damit, dass Wagenknecht „unkontrollierte Zuwanderung“ ablehnt und dafür plädiert, keine weiteren (wirtschaftlich motivierte) Migranten aufzunehmen, weil sie der Meinung ist, dass die Möglichkeiten der Integration begrenzt sind. Ich halte die Einordnung von Frau Wagenknecht als „Populistin“ für diffamierend. Diese Vorgehensweise ist ein Beispiel für den Niedergang unserer politischen Kultur. Bei uns leidet die politische Debatte darunter, dass der politische Gegner nicht mehr wertgeschätzt wird. Man hält sich für moralisch überlegen und hält es für überflüssig, die eigene Sichtweise mit Argumenten zu begründen. Statt nach Argumenten zu suchen, ist es natürlich leichter, eine Person mit einer anderen Meinung in eine schmutzige Ecke zu stellen. Ich hätte es begrüßt, wenn Frau Gerritzen angedeutet hätte, wie sie sich die Lösung des Migrationsproblems vorstellt.
Lothar Gonschor 21.09.2023, 09:51 Uhr:
Alternative zu Alice Weidel. Nana Gerritzen.
Grundsätzlich: Welche Passagen sind bei Sahra Wagenknecht, " ...teils populistische Positionen," ebenso bei anderen Politikern? Außer den nun bekannten ala Höcke etc. Es wäre gut Beispiele dafür zu geben. Andererseits gibt es wohl keine politische Rede, die auf einen populistischen Slang verzichten kann. Die Definition Populismus beinhaltet sowohl opportunistische, übertriebene, eine ein Wählerpotential zu gewinnende, u.U. die Wahrheit verdrehende - u. damit negative Seite. In der Literatur eine für das einfache Volk veständliche Darlegung und Analyse von Fakten.
Dem Begriff obliegt eine gewisse Ambivalenz. Deshalb lässt sie sich auch so gut für jeweils ein bestimmtes Ziel verwenden. So auch im Journalismus, wie in diesem zitierten Falle.