Kolumne von Fabian Vogt
Überraschung!


Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen

Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €

Bei Seminaren in Gemeinden frage ich gerne mal: »An welche Predigt in Ihrem Leben erinnern Sie sich noch?« – mal abgesehen von den vergangenen drei Wochen. Meist gibt’s dann erst mal betretene Gesichter. Aber dann fallen den Leuten nach und nach doch einige nachhaltige Kanzelreden ein. Und dass sie sich erinnern, hat fast immer damit zu tun, dass es bei der Predigt etwas Überraschendes gab.
Mal ein paar Beispiele: Der Pfarrer hat sich mit Klettergurt von der Empore abgeseilt, um die Kraft des Vertrauens zu demonstrieren. Die Pfarrerin hat ein Radio auf den Altar gestellt, um zu zeigen, dass Gott (wie Radiowellen) immer da ist, wir ihn aber nur wahrnehmen können, wenn wir auf Empfang gehen. Der Diakon hat einen 50-Euro-Schein hochgehalten und gefragt, wer ihn haben möchte – immer und immer wiede
Fabian Vogt, geboren 1967, ist evangelischer Pfarrer und Kabarettist im »Duo Camillo«. Die Kolumne schreibt er im Wechsel mit Anne Lemhöfer und Peter Otten.

Günter Siener 22.06.2025, 10:09 Uhr:
Zur Überraschung gehört bei Jesus auch die Brisanz, die Sprengkraft und Anstößigkeit seiner Botschaft: Sein "Abba" liebt alle Menschen, ganz gleich, was sie leisten oder sich geleistet haben. Deshalb gibt es bei ihm auch keine Strafe und keinen Lohn. Er neigt sich jedem Menschen in gleicher Weise liebevoll zu und möchte ihn zur höchstmöglichen Reife bringen, zur Fülle des Lebens. Mit seinen Gleichnissen und der Bergpredigt stellt er die Welt der "Richtigen", die sich selbst ins Recht setzen und die anderen verachten, geradezu auf den Kopf. Deswegen mussten diese ihn auch ans Kreuz schlagen, um ihn physisch und psychisch zu vernichten. Dies setzen wir auch heute noch fort, wenn wir seine Botschaft verharmlosen und ihr den Stachel des Anstosses ziehen.