Vanille für Weihnachten

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Herr Sellmann, wie riecht Ostern?
Matthias Sellmann: Ostern riecht nach Gras, nach Blüten, nach frisch gewaschenen Tischtüchern. Es riecht nach Schokolade, nach Kinderjahren und nach Kuchen. Und von der Bedeutung her muss es nach Übergang riechen. Wenn draußen die ersten Blumen blühen, haben sie vorher nicht geblüht. Wenn Besuch da ist, war vorher niemand da. Wo Kuchen auf dem Tisch steht, war vorher vielleicht nur Schwarzbrot, weil man gefastet hat. Am Osterfest drücken wir spirituell aus, dass es vom Tod zum Leben geht, dass es in der Natur eine neue Blüte gibt, eine neue Frische. Und dass es auch im Leben einen neuen Beginn gibt, eine neue Partnerschaft vielleicht, eine neue Chance. Das wollen wir auch mit unserem Duft ausdrücken. Der heißt Kenosis. Das bedeutet Hingabe.
Matthias Sellmann ist katholischer Theologe und Sozialwissenschaftler. Er ist Gründer und Leiter des Zentrums für angewandte Pastoralforschung (ZAP) an der Ruhr-Universität Bochum.
Buchhinweis:
Michael Swiatkowski/ Matthias Sellmann/Christopher Pilz (Hg.):
Weil mehr als Weihrauch möglich ist. Der Einsatz
von Düften im Kirchenraum. Echter 2022
