Spring doch!

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Linus steht am Rand der Plattform und schaut nach unten. Am höchsten Punkt des Schwimmbads, ganz oben an der Kante. Nur das leise Rauschen der Wasseraufbereitungsanlage ist zu hören. Zehn Meter bis zur Wasseroberfläche. Dann noch mal fünf Meter bis zum Grund des Beckens. Schwindelerregend. Was geht wohl in seinem Kopf vor? Der schlanke blonde Junge sieht ängstlich und verspannt aus. Seine Freundin Frida steht neben ihm und redet ihm gut zu: »Entscheide dich einfach, und dann zieh’s durch … oder?« So einfach, wie das klingt, ist es offensichtlich nicht. Linus wirkt fahrig. Immer wieder streicht er sich mit der Hand nervös durch die blonden Haare, kratzt sich am Kopf, rückt seine violetten Badeshorts zurecht. Übersprunghandlungen. Dann sagt er: »Auf gar keinen Fall nehme ich Anlauf und renne. Wenn, dann spring ich direkt
Matthias Alexander Schmidt ist katholischer Diplomtheologe, freier Journalist und pädagogischer Begleiter für junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr. Autor unter anderem für den Hessischen Rundfunk und den Deutschlandfunk. Er lebt in Köln.
Wie sieht es aus, wenn jemand zum ersten Mal im Leben im Schwimmbad vom Zehner springen soll? Kann man die Angst sehen? Zwei junge schwedische Filmemacher wollten das herausfinden. Deshalb haben sie einen Dokumentarfilm gedreht: Mit Menschen, die vorher noch nie auf dem Zehner gestanden haben. Der 16-minütige Kurzfilm »Hopptornet – Ten Meter Tower« der schwedischen Regisseure Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck war 2016 auf der Berlinale zu sehen und hat im Frühjahr 2017 zwei Preise beim internationalen Kurzfilmfestival »Court-Métrage de Clermont-Ferrand« in Frankreich gewonnen. Der Film ist im Internet auf der Homepage der »New York Times« zu sehen. Man findet ihn, indem man einfach in Suchmaschinen den Titel eingibt.
