Nur wer die Sehnsucht kennt

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Jede und jeder kennt dieses Gefühl: Ein Ziehen wird im Inneren spürbar, dem willentlichen Zugriff entzogen, unwillkürlich und unreflektiert. Selbsttätig entsteht es, treibt einen aus sich heraus und über sich hinaus. Sehnsucht setzt Menschen in Bewegung, zueinander hin, voneinander weg, bewegt von einer Energie, die ihre Intensität aus der Spannung und Spannweite zwischen dem Sehnenden und dem Ersehnten bezieht. Und nicht nur auf Menschen hin und von ihnen weg kann die Sehnsucht gerichtet sein, sondern auch auf andere Wesen, auf Natur, auf Orte etwa in Gestalt von Fernweh, von dort wieder zurück in Form von Heimweh. Sie gilt künftigen Zeiten in Form von Utopie, vergangenen Zeiten in Gestalt von Nostalgie. Ebenso richtet sie sich auf materielle und immaterielle, bestimmte und unbestimmte Dinge: ein Kleidungsstück, Schönh
Wilhelm Schmid lebt als freier Philosoph in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt. 2013 erhielt er den schweizerischen Egnér-Preis für sein bisheriges Werk zur Lebenskunst. Jüngste Buchpublikationen: Das Leben verstehen. Von den Erfahrungen eines philosophischen Seelsorgers. Suhrkamp, Berlin 2016.
