Der Islam und die Liebe zur Vielfalt

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Herr Bauer, ich möchte mit Ihnen über Ihr Buch »Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt« sprechen. Lassen Sie mich gleich mit einem konkreten Fall einsteigen: Im Zuge der »me too«-Bewegung ist der Vorschlag aufgekommen, Menschen, die miteinander Sex haben wollen, sollten davor einen Vertrag über dessen Einvernehmlichkeit abschließen. Um die beiderseitige Zustimmung einzuholen, soll also jeder ausdrücklich formulieren: Ja, ich will jetzt mit dir sexuell verkehren. Entsprechende Apps gehen womöglich noch genauer ins Detail, und ein Gesetz dazu ist in Schweden in Kraft getreten. Was halten Sie davon?
Thomas Bauer: Was Sie da erzählen, ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie der Wunsch nach Eindeutigkeit immer stärker und umfassender wird.
Thomas Bauer
ist Arabist und Islamwissenschaftler an der Westfälischen
Wilhelms-Universität in Münster.
Im »Verlag der Weltreligionen«
erschien 2011 sein Buch »Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams«, im Jahr darauf wurde er mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet. Sein Essay »Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust
an Mehrdeutigkeit und Vielfalt« ist 2018 im Reclam Verlag erschienen; jüngst bekam er dafür den Tractatus Essaypreis des Philosophicum Lech.
