Zum Tee bei Anselm von Canterbury …
Der Gottesbeweis

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Verehrter Anselm von Canterbury, es ist gar nicht so selbstverständlich, dass wir hier in Canterbury im Klostergarten sitzen und unseren Tee trinken. Sie haben lange Zeit in Frankreich im Exil gelebt und durften nicht nach England einreisen. Was war da los?
Anselm von Canterbury: Ach, Sie meinen den Investiturstreit. Ja, das war schlimm.
Worum ging es dabei?
Anselm von Canterbury: Es handelt sich um eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem König bzw. in Deutschland dem Kaisertum und dem Papst über die Frage, wer die Bischöfe berufen darf: der weltliche Adel oder das Oberhaupt der Kirche. Dieser Streit hat Europa lange in Unruhe versetzt, mit massiven kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Kirche und
Dagmar Borchers
ist
Professorin für angewandte
Philosophie an der Universität Bremen. Sie publiziert zu
Fragen der Ethik (unter
anderem
Tierethik, Medizinethik und Bioethik, Kritik der Tugendethik) und der Politischen
Philosophie.
Anselm von Canterbury, geboren um 1033 in Aosta, gestorben am 21. April 1109 in Canterbury, war Theologe, Erzbischof und Philosoph des Mittelalters. Er wird vielfach als »Vater der Scholastik« angesehen. Er verfasste unter anderem seine beiden berühmten Schriften
Monologion
und
Proslogion.
Nachhaltige Wirkung hatte Anselms ontologischer Gottesbeweis. Er gehört zu den am meisten diskutierten Argumenten in der Philosophiegeschichte. Anselm wurde 1494 heiliggesprochen und 1720 von Clemens XI. zum Kirchenlehrer ernannt.
