Die Tätowierer von Jerusalem

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Dass der Konflikt unter die Haut geht, das spürt Adèle bei jedem Stich. Die junge Pariserin arbeitet als Französischlehrerin in Ramallah, jetzt lernt sie in Ostjerusalem, was Schmerz ist: Mit leisem Surren taucht Wassim Razzouk die Tätowiernadel in ein Töpfchen mit schwarzer Farbe, dann fährt er einen Olivenbaum nach, den er zuvor gemeinsam mit Adèle am Computer entworfen hat: ein schlanker Stamm, zierliche Blätter, eher filigran als fest verwurzelt, wie es viele hundert Jahre alte Olivenbäume sein können. Ab und zu wischt Wassim ein paar Tropfen Blut ab – Adèle sieht nicht hin. »Ich lebe seit sechs Monaten hier«, sagt die 27-Jährige, »der Olivenbaum ist ein Symbol für das Land hier und für den Frieden. Und das ist sehr wichtig für mich.«
Wassim Razzouk ist es gewohnt, dass Menschen beseelt sind
