»Hab ’ gehört, könnte tödlich sein«

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Da steht Silke Mahlstedt-Hölker also nun, ein wenig ratlos wirkt sie in diesem Moment und schnauft ganz leise, die Arme baumeln wie schlaffe Taue an ihr herunter.
Niemand zu sehen da vorne auf der Rampe des alten Hafenschuppens, bloß ein paar wenige zurückgelassene Kleidungsstücke liegen herum, »Vergangene Woche war das noch ziemlich voll hier«, sagt Silke Mahlstedt-Hölker, »ein paar Rumänen, ein paar Deutsche.« Und heute: Kein deutscher Obdachloser anzutreffen, auch kein rumänischer, überhaupt keiner, nicht vor dem Schuppen und auch nicht irgendwo daneben. »Übel«, stöhnt die Ärztin, 66 Jahre alt, halblange dunkelblonde Haare, die Brillenfassung in freundlichem Grünton gehalten, »wir finden unsere Leute gerade nicht mehr.«
Anfang Juni, ein bereits hochsommerlich wir
Die rollende Arztpraxis Das Lübecker Gesundheitsmobil wurde vor knapp
13 Jahren gegründet, nachdem in der Hansestadt eine junge nicht krankenversicherte Mutter an einer Lungenentzündung gestorben war. Die rollende Arztpraxis sucht an jedem Werktag mit wechselnden Teams Plätze und Einrichtungen auf, um Obdachlosen und Bedürftigen eine kostenlose medizinische und psychosoziale Grundversorgung anzubieten; Patienten müssen nicht krankenversichert sein. Zum Team gehören insgesamt acht ehrenamtlich wirkende Ärztinnen und Ärzte. Organisiert wird das Gemeinschaftsprojekt von Gemeindediakonie und Johanniter-Unfall-Hilfe.
