Zum Tee bei Jeremy Bentham …
Das größte Glück der größten Zahl

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Mr. Bentham, einerseits gelten Sie als einer der wichtigsten Sozialreformer und als ein Vordenker des modernen Wohlfahrts- und Verfassungsstaates. Sie sind ein vielzitierter Tierethiker und Vorkämpfer des Feminismus, des Antirassismus und der Demokratie. Andererseits ist wohl kaum ein Philosoph so harsch und heftig kritisiert und kontrovers diskutiert worden wie Sie. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Jeremy Bentham: Naja, es geht in meinem philosophischen Werk wesentlich darum, was man unter moralischem Handeln verstehen sollte, wie man staatliche Autorität legitimiert und welche politischen Maßnahmen sinnvoll wären. Moral und Politik – da gehen die Meinungen eben besonders stark auseinander und die emotionalen Wogen schlagen hoch. Ich habe in der Moral für die Maximierung des
Dagmar Borchers
ist
Professorin für angewandte
Philosophie an der Universität Bremen. Sie publiziert zu
Fragen der Ethik (unter
anderem
Tierethik, Medizinethik und Bioethik, Kritik der Tugendethik) und der Politischen
Philosophie.
Jeremy Bentham (1748-1832) begann im Alter von zwölf Jahren sein Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Oxford. Er gilt als Begründer des klassischen Utilitarismus und war einer der wichtigsten Sozialreformer Englands im 19. Jahrhundert. Er forderte allgemeine Wahlen, das Frauenstimmrecht, die Abschaffung der Todesstrafe, Tierrechte, die Legalisierung jeglicher sexuellen Präferenz und die Pressefreiheit. Umstritten waren jedoch seine Argumente für den legitimen Einsatz der Folter und seine Vorschläge für eine bessere Überwachung in den Gefängnissen.
