Ein Buch fürs Leben …
Das macht Laune
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Achtsamkeit ist zum Modethema und Trend geworden. Was mir bisweilen dabei nicht gefällt, ist der moralisch-pädagogische Unterton, mit dem Fans der Achtsamkeit dafür werben und sie leben. Hin und wieder mit dem Anspruch: Auch du musst achtsamer sein. Also nicht nur achtsam, sondern achtsamer. Steigerung ist alles in einer Epoche der Selbstoptimierung. Sicher ist achtsam zu sein eine Basishaltung, um anderen und sich selbst gegenüber fair zu sein. Und das ist, was mich besonders interessiert: faires Handeln und Fairness befördern. Das gelingt nicht immer und überall, doch mit Achtsamkeit findet sich meistens ein Ansatzpunkt, eine Anknüpfung. Vor einiger Zeit stieß ich auf das Buch »Wake up!« (Wach auf) mit »54 Ideen für ein wachsames Leben« des Autors und Kreativberaters Chris Baréz-Brown (Suhrkamp 4822. 302 Seiten), das im Taschenbuchformat auch sehr schön gemacht ist mit farblichen Einteilungen, Seiten zum Beschriften und Bemalen sowie einem Gummiband-Lesezeichen. Das Buch macht mir nicht nur schon beim Hingucken und Anfassen Laune, sondern verführt sofort zum Stöbern. Ich habe vor Jahren mal das Buch »Acht Schritte zur Achtsamkeit« des Psychologen, Psychotherapeuten und Coachs Friedrich Hinze rezensiert. Das Buch ist klasse, hat viele Leser gefunden. Doch Baréz-Browns Taschen-Achtsamkeitsfibel ist launiger, überraschender und vor allem mit viel feinem Humor gewürzt. Liegt es an seiner englischen Herkunft, an der englischen Sprache, deren Leichtigkeit sich in der deutschen Übersetzung erhalten hat? Baréz-Brown hat für sich kleine Werkzeuge und Ansätze gefunden, um von seinem »Autopiloten« – so nennt er das Unbewusste, das die meiste Zeit unseren Alltag routiniert ablaufen lässt – zu mehr Bewusstheit durch die Achtsamkeit zu kommen. Der Autopilot hat auch die Eigenart, sich vor allem auf das Negative zu konzentrieren, bei sich, in der Umwelt und der Welt insgesamt. Dadurch entgehen uns die positiven Seiten, die Ansätze für Lösungen und all das Gute, das in uns und in der Welt existiert. Als jemand, der viele Medieninhalte wahrnimmt und aufnimmt, ist die Gefahr, vor allem das Negative zu sehen und zum Thema zu machen, ein besonderes Risiko. Hier hilft »Wake up!« Die originellen und kleinen Übungen unterbrechen den Alltag für kurze Zeit oder geben ihm eine andere Anmutung, sodass ich wieder anders mit mir und meiner Umgebung in Kontakt komme. Jeder Abschnitt ist unterteilt in »Die Erkenntnis«, »Der Plan« und – ganz wichtig – »Die Belohnung«, die auch in einer tieferen Einsicht oder in besserem Handeln bestehen kann. Vor allem jedoch in der Lebensfreude im Alltag, zu denen die kleinen Anregungen beitragen können. »Nichts an diesem Buch ist heilig, bis auf seine positive Einstellung«, schreibt Baréz-Brown in typisch angelsächsischer Manier. Die möchte ich in mir stärken. Ich folge nicht allen Vorschlägen, manche wandle ich ab. Kreativ. Ansteckend.
Norbert Copray
ist
geschäftsführender
Direktor der
Fairness-Stiftung.
Er leitet seit 1977
das Rezensionswesen
von Publik-Forum.




