Was mir wertvoll ist …
Die schwarze Phoenix
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Sie steht im Schlafzimmer, gleich neben dem Bett. Es ist gerade noch Platz für einen Stuhl, auf dem Irmgardt Nakaten schon so viele Stunden gesessen hat, um zu arbeiten auf ihrer Nähmaschine, die sie seit mehr als einem halben Jahrhundert besitzt. Es ist keine Pfaff oder Singer – das wäre die edle Klasse, die kostspielige Variante. Nein, es ist eine schwarze Phoenix, die sie früher in Raten vom eigenen Lohn abgestottert hat. Sie steht sinnbildlich für das eigene Leben: eine Maschine im Holzschrank, wie es sie schon lange nicht mehr neu zu kaufen gibt. Die beharrlich ihren Dienst tut, Löcher stopft und Stoffen, die andere wegwerfen würden, neuen Glanz verleiht. Ein gepflegtes Relikt aus einer Zeit, die durch Mangel gezeichnet war: an Lebe
Irmgardt Nakaten
, Jahrgang 1935,
geboren in Masuren im ehemaligen Ostpreußen und heutigen
Polen, floh mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern über Sachsen nach Westfalen und kam Ende der 1960er-Jahre nach Düsseldorf,
wo sie heute lebt. Als Haushälterin hat sie rund dreißig Jahre in einem Verbindungshaus für Studenten gearbeitet und dort auch die Buchhaltung und Verwaltung übernommen. »Die macht das schon«, habe es immer geheißen, egal, was zu tun war.




