Gegen Rechtsextremismus
Rechte Sprache entzaubern
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Einmal in der Woche, in der Regel donnerstags, trudelt der Newsletter im E-Mailfach ein. »Wie die #Tradwife-Kultur der Neuen Rechten dient«, lautet die Überschrift der aktuellen Ausgabe. Darunter das Bild einer jungen blonden Frau im hellen Kleid und mit Baby auf dem Arm. »Tradwife« steht für traditionelle Ehefrau, es geht um Influencerinnen auf TikTok und Instagram, die ein konservatives Frauenbild proklamieren, die kochen, backen, nähen, sich um Mann und Kinder kümmern und dabei rechte Narrative bedienen, sich zum Beispiel gegen Gendern oder Feminismus positionieren.
Als vor elf Jahren die AfD gegründet wurde, sei das in ihrem Freundeskreis erst mal interessiert diskutiert worden, erzählt Maria Timtschenko, PR-Redakteurin aus Leipzig. Als sich abzeichnete, wo es mit der Partei hingeht, sei sie
Dierk Otto 31.07.2024, 15:28 Uhr:
Wozu rechte Sprache entzaubern?
Zum Meinungsbildungsprozess in einer funktionierenden Demokratie gehören Positionen der Mitte, Positionen der Linken und Positionen der Rechten.
Das ist vollkommen legitim, deshalb darf es weder darum gehen "rechte Sprache" zu entzaubern, noch "linke Sprache". Etwas anderes ist der Umgang mit Rechtsextremismus und Linksextremismus, der sich auf beiden Seiten gleichermaßen in menschenverachtenden Positionen zeigt. Hier sollte sauber definiert werden, was gemeint ist. Die Gleichsetzung von "rechts" mit "rechtsextrem" oder gar "Nazi" vergiftet die Debatte. Wenn dann noch zur Untermauerung rechter Sprache ausgerechnet mit "Tradwife" ein konservatives Familienbild skandalisiert wird, dann stehen mir die Haare zu Berge.