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Wir haben Corona ein Schnippchen geschlagen

vom 14.04.2020
von Bruni Kluss und Rüdiger Luckow, Morbach-Hinzerath

Wir lieben unser kleines Stubencafé.

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Die Atmosphäre, den Duft der Duftlampe und des frisch aufgebrühten Kaffees. Die bunten Blumen auf den Tischen, der verlockende Anblick des selbst gebackenen Kuchens. Ja, nicht zuletzt unsere Gäste, die wunderbaren, interessanten Begegnungen. Die musikalischen und literarischen Frühstücke mit Darbietungen aus den unterschiedlichsten Kunst- und Kulturrichtungen mit interessanten Künstlerinnen und Künstlern.

Und dann plötzlich S C H L U S S !

Das Coronavirus macht all diese wunderbaren Dinge zunichte. Das Café muss geschlossen werden!

Schock!!

Es dauert einige Tage, bis wir unsere neue Situation begreifen und neue Ideen entstehen lassen können.

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Wir sehen immer noch den einen oder anderen Wanderer oder die eine oder andere Wanderin an unserem Café vorbeigehen. Da ist die Idee geboren: Das Café ist zwar geschlossen, aber noch gibt es Kaffee und Saft. Wir bauen dekorativ einen Tisch an der Straße auf, malen ein freundliches, optimistisches Schild und laden die Vorübergehenden zu Kaffee, Saft und Kuchen als Geschenk ein. Uns geht es gut bei der Verwirklichung dieser Idee. An den benutzten Gläsern und Tassen sehen wir, dass die Idee bei unseren Gästen ankommt.

Wir haben Corona ein Schnippchen geschlagen. In unserem »normalen« Leben unterrichteten wir hier in unserem Haus auch Malen, Schnitzen und Yoga. Alles von einem Tag auf den andern durch Corona ausgebremst. Alle Einnahmen plötzlich gestoppt. Aber da ist noch unsere Werkstatt! Die »geschenkte« Zeit setzt Ideen frei. Wir malen und töpfern mit großer Leidenschaft täglich. Ein ganz neues Thema findet in meiner Keramik seine Form. Positives, Experimentelles ist angesagt. Rüdiger wird inspiriert von Corona und Umwelt. Frech, spitz, satirisch, kritisch malt er eine Idee nach der anderen.

So weit fühlen wir uns gesund, und alles fühlt sich gut und rund an. Wenn da nicht die Verluste von Umarmungen mit lieben Menschen wären, das Ausbleiben der Besuche der Kinder und Enkelkinder, die Isolierung von Kunst- und Kulturveranstaltungen. Ja, es betrifft unser ganzes normales, lebendiges Vorcoronaleben. Aber mit Briefen, Mails und Anrufen von Menschen in ähnlichen Situationen wird unsere »Einsamkeit« versüßt. Wir wissen alle umeinander und sind uns nah über die Entfernung hinweg. Etwas Großes stelzt über das Meer von Angst und Trauer hinweg, in wunderbare Farben gekleidet: die S O L I D A R I T Ä T .

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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Schlagwörter: CoronaSolidarität
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