Schafft diesen Religionsunterricht ab!

Nun haben es auch die katholischen Bischöfe in Deutschland erkannt: Der konfessionelle Religionsunterricht ist am Ende. Auf ihrer Herbst-Vollversammlung in Fulda grübelten sie Ende September über dessen Zukunft an den Schulen – und rangen sich zu einer Einsicht durch, die Kardinal Reinhard Marx der Presse am Ende des Bischofstreffens so vermittelte: Man müsse der Tatsache ins Auge sehen, dass »die parallele Einrichtung von katholischen und evangelischen Lerngruppen in vielen Regionen Deutschlands infolge der abnehmenden Zahl von katholischen und evangelischen Schülern nicht mehr oder nur unter schwierigen Bedingungen möglich sein wird.« Man sondiere nun »Möglichkeiten einer erweiterten Kooperation mit dem evangelischen Religionsunterricht in gemischt-konfessionellen Lerngruppen«.
Was jahrzehntelang bischöflich undenkbar erschien, soll also nun möglich sein? Es ist kaum zu glauben. Wie viele Religionspädagogen, Lehrerinnen und Lehrer sind nicht für solche Konzepte in der Vergangenheit scharf angegangen und zurückgepfiffen worden? Nun hat die bischöfliche Kommission für Erziehung und Schule einen »Rahmen beschrieben, innerhalb dessen die Diözesen zusammen mit den Landeskirchen Formen der Zusammenarbeit entwickeln können«.
»Unverkürzte Glaubenslehre«?
Doch die Bischöfe hätten sich grundsätzlich einmal die Frage stellen sollen, ob überhaupt Religionsunterricht in der vom Grundgesetz angedachten Form als »unverkürzte Glaubenslehre« heute noch einzufordern ist. Die Zeiten haben sich seit 1949, der Geburtsstunde dieses Gesetzes und seiner religionsfreundlichen Formulierungen, grundlegend geändert, vor allem 1989 durch die wiedererlangte deutsche Ein

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