Im Anfang das Wort

Publik-Forum: Frau Wildgruber und Herr Ballhorn, Sie haben gemeinsam mit Kollegen ein ungewöhnliches Werk über die Buchanfänge der Bibel herausgebracht: »73 Ouvertüren«. Wie kamen Sie darauf?
Egbert Ballhorn: Im Anfang war das Wort. Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Das sind berühmte, berührende Anfangssätze. Und zugleich sind sie sehr programmatisch, denn das Thema des jeweiligen biblischen Buches klingt in ihnen schon an. Nachdem wir die einzelnen Bücher einmal in Ganzschrittlektüre von Anfang bis Ende gelesen haben, fiel uns auf, dass die ersten Kapitel der 73 Bücher alle wie Ouvertüren sind, die die Melodie des gesamten Textes schon in sich bergen. Das hat uns vergnügt …
Regina Wildgruber: Es hatte etwas Spielerisches! Der Schwung dieser Anfänge hat uns einfach mitgerissen – und so haben wir beschlossen, daraus ein Buch mit eher essayistischen Texten zu den Buchanfängen für eine breite Leserschaft zu machen.
Ballhorn: Und das alles unter diesem wilden Blick: Wir lesen Bibel hier als Literatur! Es geht nicht darum, dass wir die Fachleute sind und die Leser sich unsere Interpretationen dann zu eigen machen müssen. Sondern darum, Menschen anzuregen, selber zu lesen – und mit ihrer eigenen Emotion und Geschichte auf die Texte zu reagieren.
Wildgruber: Man muss das, was in der Bibel steht, nicht gut finden. Man muss das auch nicht sofort glauben. Wichtig ist, die Texte erst einmal zu lesen. Wir machen dann gemeinsam Erfahrungen mit dem Text. Die können toll sein, man kann die Texte aber auch abstoßend finden. Es geht also nicht nur um

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