Sachsens Bischof auf Abwegen
Am 11. Oktober kündigte der sächsische Landesbischof seinen Rücktritt an – und die Christenheit war gespalten. Nun geht er zum 31. Oktober. Sein Fall ist der eines Amtsträgers, der sich offenbar selbst nicht mehr für tragbar hielt. Er zeigt, wie überfällig eine gesellschaftliche Debatte ist, die auch die Kirchen betrifft und zudem theologische Fragen aufwirft: Wie rechts darf ein Bischof sein? Was ist heute »ein konservativer Lutheraner«? Und was bedeutet das alles für die politische Kultur im Land?
Rentzing war seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 umstritten. Eine große Gruppe Synodaler wollte ihn von Anfang an nicht als Bischof. Er wurde mit knapper Mehrheit gewählt. Seither stand er unter Dauerbeobachtung und gab Anlass, diese Beobachtung zu rechtfertigen. Rentzing lehnte die Trauung