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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 20/2017
Der Inhalt:

Moralische Kunst und archaische Instinkte

von Birgit Roschy vom 27.10.2017
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Kino. Vor einem Museum für moderne Kunst in Stockholm wird eine alte Reiterstatue abgeräumt und stattdessen ein großes Quadrat im Pflaster markiert. Es handelt sich um die Installation »The Square«, einen symbolischen Zufluchtsort, in dem jeder, der darin um Hilfe bittet, Solidarität erfahren soll. Museumskurator Christian ist gerade dabei, die Werbekampagne für das Kunstwerk zu gestalten, als er von Trickbetrügern ausgeraubt wird. Sein gestohlenes Handy kann in einem Hochhaus in einer weniger guten Gegend geortet werden, und so denkt er sich mit einem Mitarbeiter eine unfeine Aktion aus, um den Dieb zur Rückgabe zu zwingen. Die Folgen dieser Tat jedoch bringen den eleganten Kulturfunktionär zunehmend aus dem Konzept. Diese in Cannes preisgekrönte Gesellschaftssatire veranschaulicht, wie ein Vertreter eines verfeinerten Milieus, in dem Kunst als politischer Appell an die Moral der Konsumenten verstanden wird, mit archaischen Instinkten konfrontiert wird. Diese Konfrontation spiegelt sich etwa in einer während eines Gala-Dinners stattfindenden Performance, in der ein als Gorilla auftretender Künstler die Gäste zuerst amüsiert – und bald bis ins Mark verstört. Oft ist dieser Blick in die luftigen Höhen künstlerischer Abstraktion auch sehr lustig, gerade weil die verbalsoziologischen Klimmzüge, mit denen Christian moderne Kunst erklärt, ernst genommen werden. Die Komik entsteht im Kontrast zum handfesten Leben – und dabei entwickelt der Film, auf leisen Sohlen und (fast) ohne Brutalität, eine moralische Sprengkraft, die bei den Zuschauern garantiert für Diskussionen sorgen wird. Selten wurde das menschliche Lavieren zwischen Solidarität und Zivilcourage, Egoismus, Angst und Herdentrieb, zwischen gut reden und gut tun, schärfer ausgelotet.

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