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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 15/2022
Der Inhalt:

Wie ein Bußgeld- bescheid

von Matthias Drobinski vom 05.08.2022
Das jüngste Schreiben aus Rom zum »Synodalen Weg« ist ein Dokument tiefen Misstrauens
(Zeichnung: Mester)
(Zeichnung: Mester)
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So also sieht ein Gruß aus Rom aus: ein 15 Zeilen kurzes Schreiben ohne Unterschrift, veröffentlicht ohne jede Vorab-Kommunikation mit den Empfängern. Der Ton der Ende Juli veröffentlichten Erklärung ist von oben herab: Der Synodale Weg in Deutschland sei »nicht befugt«, Bischöfe und Gläubige »zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtung der Lehre und Moral zu verpflichten«. Das klingt ungefähr wie ein – auch ohne Unterschrift gültiger – Bußgeldbescheid für zu schnelles Fahren, mit dem der Staat dem renitenten Bürger mal kurz den Instrumentenkasten des Gewaltmonopols zeigt: Lenke lieber gleich ein, sonst wird es nur noch teurer für dich.

Das Kuriose an diesem Schreiben ist, dass der Synodale Weg von seinen Statuten her keinen Bischof zur Annahme von Beschlüssen verpflichten kann. D

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Wolfgang Böhler 09.09.2022:
Es gebe »eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland«, meint Papst Franziskus. Soll ich dies als deutscher Katholik als eine Empfehlung verstehen? Wo doch auch der Kardinal Kasper fordert, wir müssten »das Evangelium in seiner ganzen Radikalität neu entdecken«. Was ja eine Forderung ist, die ebenso schon ein gewisser Martin Luther vor 500 Jahren erhob und die in der Konsequenz dann zu dieser »sehr guten evangelischen Kirche in Deutschland« geführt hat. Habe ich da jetzt eine Satire verfasst oder doch eine bedenkenswerte Alternative entdeckt? Ich bin noch am Überlegen …

Michael Bauer 09.09.2022:
Ihr Kommentar zum Ukas aus Rom zum Synodalen Weg erscheint mir sehr zahm. Meines Erachtens sind die 15 Zeilen ohne Unterschrift eine Verhöhnung der Synodalen und der kritischen deutschen Katholiken. Sie stellen für mich keinen Bußgeldbescheid dar, sondern eher eine Abmahnung nach dem Motto »Wenn ihr da so weitermacht, dann fliegt ihr raus!« Und darüber hinaus eine Art »destruktives Misstrauensvotum« ex cathedra sozusagen! Und das ist ja genau der Punkt: Abertausende verlassen Jahr für Jahr die katholische Kirche in Deutschland. Sie stimmen mit den Füßen ab und brauchen keine Abmahnung aus dem Vatikan. Denjenigen, die mit großem Engagement weiter in der Kirche bleiben (wollen), wird vor den Kopf gestoßen. Rom sagt ja überdeutlich, dass der deutsche Weg nicht gebraucht wird, »weiter so« heißt die vatikanische Formel. Das ist aber keine Lösung für die Zukunft, sondern sie führt schnurstracks in den Abgrund einer reaktionären Sektiererkirche, der ich dann wirklich nicht mehr angehören möchte.

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