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Editorial
Leben in angespannter Welt

Einblicke – und Momente der Hoffnung.
vom 01.07.2025
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erst am Nachmittag des 22. Juni, ein Sonntag, schaute ich auf mein Handy. Mit meiner Tochter hatte ich in einer Hütte am See übernachtet, dort erst einmal gebadet und mit Freunden in der Sonne gefrühstückt. Deshalb erfuhr ich erst so spät, dass die USA in dieser Nacht Iran bombardiert hatten. Während ich also das Leben genoss, bangten viele Menschen in Iran um ihres. Im Rest der Welt befürchteten viele einen neuen Weltkrieg. Ich musste an den 8. Oktober 2023 denken. Am Tag des Massakers in Israel war ich bei einem Probenwochenende mit meinem Chor. Erst am Tag danach, im Auto auf der Rückfahrt, hörte ich, was geschehen war, während ich eine Bach-Kantate einstudiert hatte. Wie unbeschwert das Leben doch sein kann, wenn man von der grausamen Welt nichts mitbekommt.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 13/2025 vom 04.07.2025, Seite 3
Leben mit den Bomben
Leben mit den Bomben
Wie es den Menschen in Iran und Israel geht

Aber wie fühlt es sich an, wenn die Grausamkeit zum Alltag gehört? In dieser Ausgabe schauen wir nach Iran und Israel, also in die Länder, deren Konflikt die Welt gerade in Atem hält. Dabei blicken wir vor allem auf die Menschen vor Ort. Menschen, die wohl auch gern baden oder singen, aber dabei Angst vor Bomben haben müssen. Die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur gibt uns spannende Einblicke in die iranische Gesellschaft (Seite 12). Jan-Christoph Kitzler, Hörfunk-Korrespondent der ARD in Israel, erzählt vom Leben in einem Land, das sich quasi permanent im Krieg befindet (Seite 20). Ein Fünkchen Hoffnung macht, was Amirpur berichtet: Historisch haben die Länder eigentlich gute Verbindungen. Und die Menschen hassen sich gegenseitig gar nicht so sehr, wie es die Politiker auf beiden Seiten vormachen.

Auch hierzulande haben viele Menschen keinen »normalen« Alltag, zum Beispiel, wenn er von Krankheit bestimmt wird. Der Fotograf Anton Vester porträtierte Menschen, die auf eine Organspende warten (Seite 44). Diese Bilder berühren mich sehr.

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Früher hat vielen Menschen gerade in Krisen die Religion Halt vermittelt. Aber in unserer säkularisierten Gesellschaft schwinden Religion und Kirche immer mehr aus dem Leben. Der Theologie-Professor Jan Loffeld sieht darin aber auch eine Chance für eine Erneuerung (Seite 32).

Ich wünsche Ihnen eine erhellende Lektüre!

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Personalaudioinformationstext:   Constantin Wißmann ist Redakteur im Ressort Politik & Gesellschaft.
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