Leserbrief
Kritik unerwünscht
Zu: »Alte Liebe, neuer Sound« (10/2025, Seite 20-24)
Die Ansicht von Michael Schrom, dass der Evangelische Kirchentag beim Thema Frieden überraschend einseitig war, teile ich. Ich habe in Hannover die Podiumsdiskussion »Frieden kommt nicht von allein« am 3. Mai besucht und war vom Verlauf der Diskussion sehr enttäuscht. Konstruktive Kritik oder kritische Anmerkungen zu den Kriegen in der Ukraine und in Palästina kamen nicht vor, »pazifistisches« Gedankengut wurde als realitätsfern bewertet und wirkte so indiskutabel. Von Seiten der Moderation wurde nicht angesprochen, dass Polen und die baltischen Staaten den Vertrag zum Landminenverbot kündigen wollen. Auch die Frage, ob die gegenwärtige Eskalationsspirale bei der Aufrüstung nicht einer Begrenzung bedarf, wurde nicht diskutiert. Schließlich hätte beim Thema »Frieden kommt nicht von allein« auch der UN-Atomwaffenverbotsvertrag angesprochen werden müssen, der inzwischen von über 70 Staaten der Erde ratifiziert worden ist.
Christoph Dembowski, Rotenburg (Wümme)
