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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 20/2013
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Der letzte Brief

Die Lüge vom Jobwunder

von Wolfgang Kessler vom 31.10.2013
In den vergangenen Jahren nahmen vor allem die Teilzeit- und Leiharbeit zu sowie die Minijobs. Diese Entwicklung verändert auch reguläre Beschäftigungsverhältnisse. Die neue Regierung muss die zunehmende Kannibalisierung des Arbeitsmarktes beenden. Das kostet wenig, bringt aber viel. Von Wolfgang Kessler
Fast 7,2 Millionen ungesicherter Minijobs sind in den letzten Jahren vor allem im Reinigungsgewerbe, im Einzelhandel und in der Gastronomie entstanden – für rund fünf Millionen Menschen ist ihr Minijob die Haupterwerbsquelle  (Foto: pa/sven simon)
Fast 7,2 Millionen ungesicherter Minijobs sind in den letzten Jahren vor allem im Reinigungsgewerbe, im Einzelhandel und in der Gastronomie entstanden – für rund fünf Millionen Menschen ist ihr Minijob die Haupterwerbsquelle (Foto: pa/sven simon)
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Noch nie gab es so viele Erwerbstätige wie zurzeit, verkündet Bundeskanzlerin Angela Merkel bei jeder Gelegenheit und preist ein deutsches Jobwunder. Dabei ignoriert sie allerdings, dass dieses »Wunder« auf Millionen schlecht bezahlter und ungesicherter Arbeitsplätze beruht.

Dieser Befund wird gerne verschwiegen. Frank-Jürgen Weise, der Präsident der Bundesagentur für Arbeit, braucht lange, bis er auf einer Pressekonferenz mit der Sprache herausrückt: »Die Zuwächse in der Beschäftigung haben wir bei Befristungen, in Teilzeit, bei Minijobs und Leiharbeit.« Dort entstanden im Wesentlichen jene 2,3 Millionen neuer Jobs, von denen im Wahlkampf die Rede war. Und sie gehen mit einer Kannibalisierung der Löhne und Arbeitsbedingungen einher, wie sie Deutschland noch nicht

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Martin Vogell 08.11.2013, 21:01 Uhr:
Herzlichen Dank für diesen Artikel.
Leider wird diese Realität von Politik und Medien gerne und meist auch erfolgreich verdrängt oder verschleiert.
Angesichts der Euphorie um "Industrie 4.0", "M2M-Kommunikation", das "Internet der Dinge" usw. glaube ich allerdings nicht, dass eine Humanisierung des Arbeitsmarktes in Sichtweite ist. Mittlerweile warnt das amerikanische IT-Beratungsunternehmen Gartner davor, dass die fortschreitende Digitalisierung in extrem kurzer Zeit massenhaft Arbeitsplätze vernichte, mehr, als durch steigende Produktivität oder neue Dienstleistungen entstehen. (vdi-nachrichten Nr. 43/2013, "Der digitalen Gesellschaft geht die Arbeit aus")
Wem nützt eine digitale Arbeitswelt ohne menschliche Arbeitskräfte?
Wo bleibt das Eingreifen der Politk "zum Wohle des Volkes"
und wo bleibt der Aufschrei der Kirchen?

Heinz Pütter 01.11.2013, 08:23 Uhr:
Statt die Leute zu echter Würde kommen zu lassen, geben die Besitzenden den Besitzlosen dieser Welt gerade genug, um sie abhängig zu machen.
Geld regiert die Welt, daran krankt die Welt.

Das große Geld, das schnelle Geld – Heilsversprechen einer entgleisten Gesellschaft. Geld wird zur Droge und die Geldgesellschaft zur Suchtgemeinschaft. Virtuelle Geldpakete umkreisen den Globus. Die Welt wird zum Riesenspielzeug. Schaukämpfe verschleiern die geheime Allianz von Finanzwirtschaft und Politik.

Das Geschäftsmodell der Zocker, Goldgräber der Geldzeit, ist ansteckend. Es ist Zeit für die Beändigung der Unersättlichen

Heinz Pütter 31.10.2013, 19:48 Uhr:
Wir hatten eine Zeit, in der Arbeit noch etwas zählte, wo man für seinen Fleiß entlohnt wurde, was heute nicht mehr so ist. Da gibt es Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter entlassen und mit einem neuen Arbeitsvertrag für weniger Lohn wieder einstellen oder über eine Verleihfirma für sich arbeiten lassen. All das spaltet unsere Gesellschaft - und nicht nur das, es fließen auch weniger Gelder in die Sozialkassen. Deshalb müssen die, die noch gut verdienen, immer mehr zahlen und länger arbeiten und bekommen immer weniger an Rente! Es gibt Unternehmer und Konzerne, die sich durch diese Praktiken enorm bereichern. http://die-welt-der-reichen.over-blog.de/article-die-familie-quandt-64957665.html

Mirko Hein 31.10.2013, 10:27 Uhr:
Vielen Dank für diesen sehr fundierten Artikel; aus fachlicher Sicht ist dem nichts hinzuzufügen.

Vielleicht besinnen sich jedoch die Menschen wieder auch darauf, daß letztgültige Sicherheit nur im Glauben zu finden ist. Dies soll keiner Vertröstung das Wort reden, sondern Trost sein.