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Danke!

vom 27.04.2020
von Hilal Erdogmus, Düsseldorf

Mit diesem Schreiben möchte ich zuerst ein dickes Lob und Dankeschön an meine Polizei-Kollegen aussprechen.

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In dieser außergewöhnlichen Zeit gibt jeder Einzelne sein Bestes, um unsere Sicherheit zu gewährleisten – und dabei gefährden sie selbst ihre Gesundheit. Die Gesellschaft sieht es als eine Selbstverständlichkeit, aber dasselbe gilt natürlich auch für die Feuerwehr, Ärzte, Pflegekräfte, Verkäufer und alle anderen Personenkreise, die tagtäglich dafür sorgen, dass WIR trotz Corona versorgt werden und weiterhin einige Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Ein Dank ist das Mindeste, was wir diesen Menschen geben können. Was meinen Sie, wie sehr sich eine Kassiererin bei Lidl gefreut hat, als ich mich für ihre Bereitschaft bedankt und ihr frohes Schaffen gewünscht habe? Sie hat gestrahlt!

Diese außergewöhnliche Zeit hat mir noch einmal gezeigt, dass vieles im Leben nicht selbstverständlich ist. Die Zeit, die ich intensiv mit meinem Mann und mir selbst verbracht habe, hat mir persönlich sehr gutgetan. Da wir beide berufstätig sind, haben wir innerhalb der Woche kaum Zeit füreinander. Aber in den letzten Wochen, vor allem wo das Wetter so schön war, saßen wir jeden Tag lange auf unserem Balkon und haben uns regelmäßig guten türkischen Mokka und andere Leckereien gegönnt und uns stundenlang unterhalten.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt so viel gelesen und gebetet habe. Religion spielt für uns immer eine wichtige Rolle – in jeder Lebenslage. Es war einfach Besinnung pur. Meine Kollegin und ich konnten sogar regelmäßig Sport treiben. Wir sind drei Mal in der Woche im Wald gelaufen. Dabei stellten wir fest, dass der Wald voll mit Menschen war, natürlich in den vorgeschriebenen Gruppen – aber alle wirkten so entspannt und friedlich. Wer weiß, wie lange dieses »Gefühl« oder diese »Entspannung« anhalten wird. Ich bin fest davon überzeugt, dass viele Menschen nicht aus dieser Situation lernen und in ihr »altes« Leben zurückkehren werden. Es ist leider der Egoismus und die Unbildung mancher Menschen heutzutage.

Diese Zeit wird sich unterschiedlich ausgewirkt haben. Besonders aber leiden die Kranken, Älteren und Alleinstehenden, die im Moment keinen Kontakt zur Familie oder anderen Personen haben dürfen. Auch haben mein Mann und ich unsere Familien sehr vermisst, aber die Gesundheit aller ist im Moment das Wichtigste überhaupt. In der Zeit von Smartphones und Internet hat man Gott sei Dank die Möglichkeit, Videoanrufe durchzuführen und sich Bilder zu schicken. Aber nichts fühlt sich besser an als der persönliche Kontakt und viiiiiiele herzliche Umarmungen seiner Lieblingsmenschen.

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Das fehlt mir ganz besonders zurzeit, und sobald diese Zeit vorbei ist, werde ich zuallererst meine Eltern und meine Mädels gaaaanz fest umarmen!

Falls meine Erzählung einen Platz bei Ihnen finden sollte, möchte ich diese Herrn F. J. Schröder widmen.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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