Leserbrief
Trostlos
Zu: »Ein Mantel für den Schmerz« (20/2023, Seite 12-15)
Mit großem Interesse habe ich den Artikel von Jean-Pierre Wils gelesen und war umso mehr enttäuscht über das, was er zu sagen oder besser: nicht zu sagen hatte. Ein Drittel des Textes beschreibt in allen Facetten die Trostlosigkeit bezogen auf die Weltlage. Im Weiteren wird Trost auf rein individueller Ebene reflektiert. Das Tröstliche bleibt theoretisch und vage. Der Artikel bietet in keiner Weise Trost.
Reinhard Wick, Albertshofen
Als Pfarrer und Seelsorger glaube ich zu wissen, was es heißt, Trost zu spenden. Es braucht den genauen Anlass und die Konzentration auf das, was wirklich Trost braucht! Wenn ich mir die mediale »Trostspendung« im Bezug auf das Massaker in Israel anschaue, dann ist das alles andere als Trost spenden. Es ist die »politische Schlacht« für die Verantwortung dieser Brutalität. Man muss bei der Trauerarbeit genau differenzieren: Geht es um politische Anklagen oder um das konkrete Leid der Menschen? Hier brauchen sowohl die Israelis als auch die unschuldigen Menschen im Gazastreifen unsere Sympathie, unser Gebet! Wolfgang Zopora, Bad Alexandersbad