Gutachten stützt Mordverdacht im Fall Jalloh
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2005 verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh in Dessau in Polizeigewahrsam. Die Umstände seines Todes blieben lange ungeklärt. Doch nun gibt es ein neues Gutachten, dass einen schwerwiegenden Verdacht bestätigt: Der britische Brandsachverständige und Forensiker Iain Peck kommt zu dem Ergebnis, dass der an Händen und Füßen gefesselte Oury Jalloh von Polizeibeamten angezündet worden sein muss und zuvor »höchstwahrscheinlich« mit einer brennbaren Flüssigkeit wie Benzin übergossen wurde. Unterstützt von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh fordert die Familie des aus Sierra Leone stammenden Jalloh nun von der Bundesanwaltschaft die Wiederaufnahme von Ermittlungen wegen Mordes gegen Polizeibeamte des Reviers. Zudem werde sie eine Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt gegen die Generalstaatsanwaltschaft von Sachsen-Anhalt stellen, kündigte die Initiative an. Jene hatte ihre Ermittlungen 2018 eingestellt. Für das Gutachten baute der Sachverständige die Zelle 5 im Keller des Polizeireviers Dessau originalgetreu nach und stellte auch die Abläufe am 7. Januar 2005 in Echtzeit nach. Die Behördenversion, wonach sich der damals 36-jährige Jalloh an Händen und Füßen gefesselt auf einer feuerfesten Matratze fixiert selbst angezündet haben soll, hält der Gutachter für nicht realistisch. Andere Gutachter kamen zu ähnlichen Ergebnissen.