Jesus aus dem Gefühl heraus erkennen?

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen

Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €

Neil Douglas-Klotz
Der Prophet aus der Wüste
Die verborgenen Botschaften des aramäischen Jesus. Kösel.
254 Seiten. 44,? DM
Wieder ein Autor, der vorgibt, der wartenden Leserschaft nun endlich einmal die bislang verborgene Botschaft Jesu offen legen zu können. Douglas-Klotz greift zu dem Kunstgriff, die Peschitta, das ist eine Bibelübersetzung ins Aramäische, zur Grundlage seiner Jesusdarstellung zu machen. Diese Bibelversion gilt es dann für die westlichen Leser »offen« zu übertragen, so dass mittels des »Gefühls« klar werden kann, wer Jesus war. In dem zwischen pauschalisierenden Behauptungen einerseits und vielen Vielleicht- und Könnte-Aussagen andererseits schwankenden Buch werden immer wieder Verse aus den Evangelien mit einem Schwall von Wörtern mehr umschrieben, als übersetzt. Oder ein Jesusspruch aus dem Thomas-Evangelium wird als Rat zu einer »spirituellen Übung« eingestuft. Mit der Rede von der so genannten Vielschichtigkeit lässt sich jede noch so beliebige Psychologisierung der Bibellektüre rechtfertigen. So gehen die wenigen ernst zu nehmenden Hinweise unter - wie der, dass das Erkennen des Mythischen in anderen Religionen den Blick auf die »mythische Dimension« in der jeweils eigenen Religion zu verstellen droht.
