Jesus und die Psychologie

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Uwe Wolff
Wo war Jesus zwischen Karfreitag und Ostersonntag?
Kreuz. 160 Seiten. 12,90 EUR
Soll christliche Religiosität mehr sein als eine subjektiv für wahr gehaltene Erzählung? Wer dies bejaht, kann vor diesem »Leben Jesu«, so im Untertitel, nur gewarnt werden. Gelegentlich deutet der Autor an, elementare Aussagen historischer Bibelkritik zur Kenntnis genommen zu haben. So wird der Anschein einer soliden Informationsgrundlage erweckt. Dann aber stellt sich Wolff fortwährend außerhalb des kritischen Konsenses von Judaisten, Historikern und Bibelwissenschaftlern. Theoretische Möglichkeiten werden genannt und im Folgenden dann wie sichere Tatsachen vorausgesetzt. Wolff gibt vor, Jesu »Überzeugung« bezüglich psychosomatisch verursachter Krankheiten zu kennen, und er betreibt geradezu tollkühn zu nennende Hobbypsychologie hinsichtlich Jesus und einiger Jünger. Der Wortlaut der biblischen Quellentexte wird unwichtig - so lässt sich auch, wie hier geschehen, einmal ein Jesuswort erfinden. Wirkt eine Bemerkung wie die zum Turiner Grabtuch, dass »die Forscher heute wieder von der Echtheit« ausgehen, noch sehr folkloristisch, so erliegt Wolff mit seinem Ignorieren historischer Forschung wiederholt der Gefahr, den schmalen Grat zum religiösen Antijudaismus zu überschreiten (»Mit Jesus beginnt der Auszug aus dem Judentum.«).
