Leserbrief
Schwarz-Weiß-Denken
Zu: »Die geteilte Stadt« (15/2024, Seite 20-23)
Da hatte die Autorin wohl nur die Farben Schwarz und Weiß in ihrem Malkasten. Es ist mitnichten so, dass nördlich der A40 nur Arme, Ungebildete, Arbeitslose und Menschen mit Migrationshintergrund leben. Das ist eine verdummende Verallgemeinerung, die so nicht stehen bleiben darf. Wer’s nicht glaubt, dem biete ich gerne eine kostenlose Führung durch Altendorf, Frintrop und Borbeck an – alles Stadtteile nördlich der A40. Dass es hier Problembereiche gibt, will ich nicht verhehlen, aber so pauschal, wie die Autorin schreibt, ist es einfach nicht. Hubert Röser, Essen
Essen zerfällt – anders als behauptet – nicht in einen armen Norden und einen vermögenden Süden. Auch im Süden gab es schon immer Zechensiedlungen. In den 1970er-Jahren wurden dort etliche Neubaugebiete für sozial Schwache und Kinderreiche errichtet. Diese Gemengelage macht es deutlich schwerer, etwas zu verändern – auch wenn natürlich einiges getan werden kann und getan werden muss. Holm Roch, Iserlohn