Leserbrief
Ressourcen erhöhen!
Ich weiß aus eigener Lehrerfahrung: Je höher der Migrantenanteil in einer Schulklasse, desto weniger Zeit bleibt für die übrigen Schüler. Viele Eltern unterstützen das Lehrpersonal nicht, Lehrerinnen werden von Migrantenvätern nicht ernstgenommen, männlichen Schülern müssen unsere demokratischen Werte erst vermittelt werden, was diese oft nicht verstehen, da zu Hause von den Vätern dagegengearbeitet wird. Je niedriger die Migrantenquote, desto besser für den Schulalltag und das Schulsystem. Hans-Jürgen Fillenberg, publik-forum.de
Frau Kaddor setzt sich nicht konstruktiv mit dem Vorschlag, in Schulen eine »Deutsch-Quote« einzuführen, auseinander. Die plausiblen Argumente von Herrn Mansour spielen bei ihr gar keine Rolle. Stattdessen werden Befürworter einer solchen Maßnahme pauschal mit einem negativ besetzten Vokabular abgestempelt und abgefertigt. Mit einer solchen Rhetorik und Behauptungen, die in ihrer apodiktischen Pauschalität Widerspruch provozieren, trägt sie zu dem bei, was sie angeblich verhindern will: einer Polarisierung der Gesellschaft. Die für sie bedeutsameren Faktoren für einen Bildungserfolg – Wohnort, städtebauliche Entwicklung, Bildungsgrad der Eltern, frühkindliche Bildung – sind wichtig. Hier eine wirksame Veränderung zu erreichen dauert. Integration ist aber jetzt wichtig. Und die geschieht nicht in Parallelgesellschaften. Bernd Schmitt, Berg
Das deutsche Bildungssystem ist in mehrfacher Hinsicht in Qualität und Quantität ein Entwicklungsland: fehlende Lehrer, mangelhafte digitale Ausstattung, Pädagogik und Lehrerausbildung mit Weiterbildung sind nicht auf dem neuesten Stand. Die Migration verschärft die Situation, aber Obergrenzen bedeuten Ausgrenzung. Den Fachkräftemangel beheben können wir nur mit guter Bildung für alle.
Thomas Bartsch-Hauschild, publik-forum.de
Ob ich in einem Land leben will oder muss, die Sprache zu erlernen ist das Wichtigste, um zu kommunizieren oder überhaupt nur am Leben teilhaben zu können. Wer sich dem verweigert, sollte nicht von Rassismus oder Diskriminierung wegen der Herkunft sprechen, sondern verhält sich rassistisch. Helene Tschacher, publik-forum.de
Wir müssen an den Grundschulen die Ressourcen massiv erhöhen, und je höher der Anteil der nicht Deutsch sprechenden Kinder ist, desto größer und besser müssen die bereitstehenden Mittel sein. Außerdem muss die Politik auf alle Eltern einwirken, selbst ernsthaft und intensiv Deutsch zu lernen und mit ihren Kindern Deutsch zu sprechen – es gibt sehr gute Apps fürs Handy. Auch Deutsch sprechende Kinder haben ein Recht auf guten Unterricht und individuelle Förderung und sie dürfen nicht als Hilfslehrer für Kinder ohne Deutschkenntnisse eingeplant werden. Kinder sind auch keine Dinge, die man nach Belieben herumkutschieren und abladen kann, wo man sie braucht. »Experten« sollten dringend vorab mit vielen Lehrern über die zu erwartenden Konsequenzen sprechen. Iris Katzer, publik-forum.de
Aus meiner Erfahrung mit zum Teil reinen Migrationsklassen, also mit 100 Prozent nicht oder nur schwach Deutsch sprechenden Kindern, muss ich unbedingt Herrn Mansour recht geben. Von wem sollen die Kinder denn Deutsch lernen? Von Lehrerinnen oder Lehrern, die sich in der Vielfalt der Herkunftssprachen nicht zurechtfinden können, da es ja völlig unmöglich ist, eine solche Vielzahl an fremden Sprachen zu verstehen oder gar zu beherrschen? Auch mit Integrationsassistenz ist die Sprachenvielfalt ein nicht lösbares Problem in diesen Klassen. Das einfachste Mittel, wie Kinder vom Kitaalter bis zur Teenagerzeit die neue Sprache schnell lernen können, ist die Anwesenheit von möglichst vielen Deutsch-Muttersprachlern im selben Alter. Das hat nichts mit Rassismus zu tun, ich bin ganz gewiss keine Gegnerin der Integration aller Kinder im Schulbetrieb. Ganz im Gegenteil wünsche ich mir, dass alle Menschen in unserem Land ihren Platz finden können! Christiane Kunz, publik-forum.de
