Leserbrief
Wie viel Aufrüstung?
Zu: »Angst frisst Verstand« (11/2025, Seite 10)
Dem Artikel stimme ich vollinhaltlich zu. Er hebt sich deutlich vom Mainstream ab. Das macht für mich Publik-Forum zu lesen wieder lohnend. Die Frage, warum Diplomatie, Rüstungsbegrenzung und Interessenausgleich aus dem Werkzeugkasten der Nato entfernt wurden, kann eigentlich nur dahingehend beantwortet werden, dass Frieden nicht auf dem Programm steht. Die Denkbarkeit eines Krieges rückt somit näher. Ist dieser eventuell sogar Kalkül der Rüstungsindustrie? Krieg ist eben das rentabelste Geschäft! Friedhelm Lange, Velbert-Langenberg
Jahrelang hat vor allen Dingen Deutschland vom billigen Gas aus Russland profitiert und genauso vom »billigen« Schutz der USA, was es – platt gesagt – erlaubte, mehr umzuverteilen, als sonst möglich wäre. Sozusagen Wohlstand für alle, gespeist aus »Wandel durch Handel« (Nord Stream) und Appeasement statt Stärke (Minsk). Mit anderen Worten: Zu einem gewissen Grad ist es dem supermarktkassenähnlichen Verhalten des Dreikäsehochs im Weißen Haus zu »verdanken«, dass die Europäer vorsichtig sind und sich eben den fünf Prozent beugen, weil eine kurzfristige Abkehr der USA von Europa mit zu großen Unwägbarkeiten verbunden wäre. Rob Maris, Kreuzau
