Zentralistisch und dialogfähig zugleich?
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Hermann J. Pottmeyer
Die Rolle des Papsttums im Dritten Jahrtausend
Herder. 158 Seiten. 36,? DM
Zu den Widersprüchlichkeiten des derzeitigen Pontifikats gehört es, dass derselbe Papst, der den Zentralismus innerhalb der katholischen Kirche nicht nur bewahrt, sondern sogar weiter ausgebaut hat, in seiner Enzyklika »Ut Unum Sint« (1995) die Bereitschaft zeigte, gemeinsam mit nichtkatholischen Christen über die Gestalt eines ökumenischen Petrusamtes nachzudenken. Der Bochumer Theologe Hermann J. Pottmeyer möchte den Papst beim Wort nehmen, meint aber zu Recht, dass den ersten Schritt die katholische Kirche selbst zu gehen habe. Es gelte zunächst, das Papsttum aus den Fesseln des Zentralismus zu befreien und ihm eine Gestalt zu verleihen, die dem Gemeinschaftscharakter der Kirche und ihrer kulturellen Vielfalt entspreche. Diesem vielfach geteilten Ansinnen steht freilich das gängige Verständnis der Papstdogmen des 1. Vatikanischen Konzils entgegen. Pottmeyer gelingt es in einer differenzierten Analyse zu zeigen, dass die maximalistische Interpretation der Dogmen im Sinne einer weitgehenden Souveränität und »schleichenden Unfehlbarkeit« des Papstes weder die einzig mögliche noch die theologisch sachgerechte ist. Dies habe aber selbst das 2. Vatikanum nicht zu sehen und zu akzeptieren vermocht. Erst ein Communio-Primat aber könne offen sein für einen ökumenischen Konsens. - Ein wichtiger theologischer Beitrag zu einer notwendigen kirchlichen Diskussion!