»Kein Morden im Namen Gottes!«

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Publik-Forum: Jüngst hat der Dalai Lama bekannt: »An manchen Tagen denke ich, es wäre besser, es gäbe keine Religionen.« Was würden Sie ihm an diesen Tagen sagen?
Markus Weingardt: Das sind die Tage, an denen er keine Zeitung lesen sollte. Die Massenmedien zeichnen ein Zerrbild von Religionen. Zum Beispiel nach den Morden von Paris im Januar dieses Jahres. Vermittelt wurde wieder einmal das Bild einer prinzipiell gefährlichen Religion, in diesem Fall des Islams. Sehr oft wird Religion als Konfliktursache dargestellt und der Eindruck erweckt: Ohne sie wäre die Welt besser. Wenn man sich aber diese Welt genau anschaut, dann entsteht ein anderes Bild. Religion trägt nicht nur zu Krieg und Gewalt bei, sondern sehr häufig auch zu Frieden und Gewaltlosigk
Markus Weingardt, geboren 1969 in Ulm, promovierter Sozialwissen schaftler, ist Friedens- und Konflikt forscher. Seit 2001 arbeitet er für die Stiftung Weltethos in Tübingen; 2006 war er Mitbegründer des Forschungsverbundes »Religion und Konflikt« und veröffentlichte unter anderem das Grundlagenwerk »Religion Macht Frieden«. Wie nötig religiöse Verständigung ist, erlebte der evangelische Christ bei Forschungs aufenthalten in Israel/Palästina: »Religion ist Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung.«
Lamya Kaddor,
geboren 1978 in Ahlen, Tochter syrischer Einwanderer, ist Islam wissen schaftlerin. Als Religionspädagogin unterrichtet sie an einer Schule in Dinslaken. Zuletzt veröffentlichte sie das Buch »Zum Töten bereit. Warum deutsche Jugendliche in den Dschihad ziehen«. Mit einem ehemaligen Schüler, der zurückkehrte, kam ein Gespräch zustande. Sie merkte: Er konnte selbst nicht fassen, was er getan hatte. Kaddor ist Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes. Sie lebt in Duisburg.
