Sehr geehrter Herr Mehdorn!
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Als künftiger Aktienbesitzer der DB kann ich Ihnen nicht genug danken, weil ich denke, dass Sie auf Grund der erreichten Erfolge den erstrebten Börsengang schaffen werden. Und somit für meinen ständig wachsenden künftigen Reichtum sorgen. Erst haben Sie einen Logistik-Betrieb in den Vereinigten Staaten gekauft, der der Deutschen Bahn für ihren Fahrbetrieb zwar nichts bringt, aber Geld in die Taschen der Aktionäre. Recht so! Und Sie haben einen Gewinn von einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Aber mir ist schon klar, dass er nicht in die Bahn gesteckt werden soll, sondern u. a. auch in meine künftigen Taschen. Denn wozu sollten Sie sonst trotzdem die Fahrpreise erhöht haben. Doch nur für Kunden wie Sie und mich, die ja ohnehin nicht mit der Bahn, sondern mit dem Auto oder dem Flugzeug reisen. Bitte schreiten Sie auf diesem Weg weiter fort! Ich möchte Ihnen aber in aller Demut noch ein paar zusätzliche Möglichkeiten aufzeigen. Ich habe nämlich ein paar Bahnhöfe zu Studienzwecken besucht (nicht zum Verreisen, Gott bewahre!). In Leipzig haben Sie dem Bahnhof zu Gunsten eines wundervollen Geschäftsviertels ein paar Bahnsteige weggenommen und sie zu Parkplätzen umfunktioniert, damit die Kunden für ihre Einkäufe im Bahnhof nicht mit der Bahn anreisen müssen. Heute stand in der Sächsischen Volkszeitung über einem Artikel, der den Umbau des Dresdner Hauptbahnhofes zum Inhalt hatte, die prägnante Schlagzeile »Ein Kaufhaus mit Bahnsteig!« »Noch!«, so möchte ich hinzufügen, denn ich denke, es ist in Ihrem Sinne, wenn ich sage: »Der Bahnsteig hat keine Zukunft!« Ich sehe die Zeit kommen, wo die Bahnsteige allmählich den Kaufhäusern ganz weichen müssen. Ich habe zusätzlich noch ein paar Bahnsteige in Kreisstädten aufgesucht, um weitere Sparmöglichkeiten zu erschließen. Ich nenne als Beispiel die sächsische Kreisstadt Grimma. Da sind gute Anfänge gemacht worden. Der Bahnhof ist zu, die Fahrgäste müssen im Freien warten, auch auf Züge mit großer Verspätung. Zur Dämpfung falscher Erwartungen gibt's keine Fahrpläne in den Schaukästen. Ein paar Unentwegte fahren leider trotzdem noch mit der Bahn. Und da hätte ich eine Idee: Die Fahrkartenautomaten entfernen und durch ein Schild ersetzen: »Fahrkarten in Leipzig oder Dresden lösen!« Das könnte die Strecke endlich zum Stillstand und neues Geld für Aktionäre auch in meine künftige Kasse bringen! Mit freundlichem Gruß, Ihr Bahngegner (wie Sie)Dietrich am Ende