Deutsche haben das größte Privatvermögen
Deutschland liegt nach einer Schweizer Studie bei den Privatvermögen in Europa in der Gesamtsumme auf Platz eins. Einer Studie des Thinktanks Redesigning Financial Services (RSF) zufolge betrug das Privatvermögen hierzulande im Jahr 2020 rund 16,4 Billionen Euro. Auf Platz zwei rangiert danach Frankreich mit 12,6 Billionen Euro, gefolgt von Großbritannien und Italien mit je zehn Billionen Euro. Insgesamt seien die Privatvermögen im ersten Corona-Pandemiejahr 2020 in diesen Ländern trotz Rückgangs der Wirtschaftsleistung gewachsen. Und das, obwohl das reale Bruttoinlandsprodukt 2020 europaweit um 6,4 Prozent zurückgegangen sei, so die Forschenden. Das zeige, dass die Ungleichheit zwischen Armen und Reichen weiter zugenommen habe und diese Entwicklung sich weiter fortsetzen werde.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte in einer Reaktion auf den Bericht mehr Steuern für Reiche, etwa durch eine neuerliche Erhebung der Vermögensteuer. »Außerdem braucht es eine gerechtere Erbschaftsteuer, die Unternehmenserben nicht länger besserstellt«, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Das bringe im Jahr fünf bis sieben Milliarden Euro für die öffentlichen Haushalte.