Sozialprotokoll
»Die Art, wie wir lernen, hat keinen Sinn«
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Das zweite Halbjahr der zehnten Klasse habe ich in Neuseeland verbracht. Ich hatte überhaupt kein Heimweh, im Gegenteil, ich habe mich wahnsinnig wohlgefühlt. Es fängt schon mit dem Schulstart am Morgen an: In Neuseeland beginnt der Unterricht um 9 Uhr und endet um 15:30 Uhr. Ich finde es extrem schwierig, früh aufzustehen, wie eigentlich alle Jugendlichen, die ich kenne. Eine Stunde später fällt das schon viel leichter.
In Neuseeland ist die ganze Schule entspannter, weil auch alle Schüler und Lehrer entspannter und fröhlicher sind. Das Wohlbefinden von Schülern und Lehrern ist Ziel des Lehrplans. Wir wurden regelmäßig gefragt, wie es uns geht, was wir gerne am Unterricht ändern wollen – die meisten wollten, dass die Schule noch später anfängt. Es gibt kaum Hausaufgaben, und ich konnte mir sec
Georg Lechner 18.12.2023, 17:25 Uhr:
Mathe zählte zu meinen Lieblingsfächern, darum habe ich auch einen technisch-naturwissenschaftlichen Beruf (Chemiker) ergriffen. Eine Kurvendiskussion habe ich auch nicht mehr gebraucht, wohl aber das damit verbundene Verständnis.
Die Notenfixierung ist in D. noch krasser als in Ö., aber grundsätzlich ein untrügliches Indiz für eine gesellschaftliche Fehlentwicklung (hin zu einer Verzweckung der Menschen). Von Neuseeland sollten wir hier in Mitteleuropa lernen, dass es auch positive Erlebnisse in der Schule braucht, weil sonst die Versuchung zum kontraproduktiven "Bulimie-Lernen" (Stoff unverdaut in sich hineinstopfen, um ihn bei der Prüfung wieder herauszukotzen) zu hoch ist. Das läuft vor allem bei den aufbauenden Fächern (Fremdsprachen, Mathe) schief, irgendwann geht dann aufgrund der Fülle des Stoffs nichts mehr.
Ursprünglicher Sinn der schulischen Wissensvermittlung ist ja, ein Fundament zu legen, auf dem man aufbauen kann, um mit der zunehmenden Komplexität fertig zu werden.