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Was mich traurig macht

vom 08.05.2020
von Edeltraut Dietsche

Was mir in diesen Tagen durch Kopf und Herz geht, macht mich so unendlich traurig!

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Auch ich erlebe in meiner Großfamilie so viel einmalig Schönes. Wir sind neun Personen, fünf junge Menschen (drei Enkel mit ihren Freunden), die Eltern und zwei Großmütter, die sich in eine freiwillige Sicherheitsquarantäne begeben haben. Zusammen haben wir einen abwechslungsreichen, gut durchstrukturierten Tagesablauf mit Lernen, Studieren, Landwirtschaft betreiben, Schuppen und Tierställe bauen. Wir kochen, musizieren, machen Sport, spielen und diskutieren. Man ist sich bewusst, eine Lebensform des kreativen Miteinanders zu finden und umzusetzen.

Ich aber, 77 Jahre alt, kümmerte mich ehrenamtlich regelmäßig um die vor Ort lebenden Geflüchteten mit Deutschunterricht und Lebenshilfe für die Familien mit Kindern und all ihren Problemen, auch mit der Sorge für die um Asyl suchenden Menschen in der Erstaufnahme-Einrichtung in MV. Ich erlebe genau das Gegenteil: eine Verschärfung aller bestehenden Probleme, übelste hygienische Zustände, überfüllte Quarantäneörtlichkeiten und jetzt nur noch Kontakt über Internet.

Was mich im Augenblick am traurigsten macht, ist das Schicksal einer hier lebenden Eritreerin mit ihrer fünfjährigen Tochter, die in hoffnungsloser Situation um die Zusammenführung mit ihrem elfjährigen Sohn kämpft, der in einem Flüchtlingscamp in Äthiopien ganz allein ohne jegliche Verwandte und Freunde nun schon fast zwei Jahre lebt.

Und nun heißt es, wegen der Corona-Pandemie wird selbst die Bearbeitung bei der Deutschen Botschaft in Äthiopien noch stärker auf unbestimmte Zeit verzögert.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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