Papst-Rücktritt: Die Kirche hält den Atem an


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Diese Entscheidung verdient auch den Respekt aller Kritiker. Wie will man von einer Einzelperson im Alter von 85 Jahren noch erwarten, dass sie eine Gemeinschaft von 1,28 Milliarden Menschen verantwortlich leitet? Und wer möchte von außen über den Gesundheitszustand des Papstes ein begründetes Urteil fällen? Nein, darüber haben wir mit Achtung zu schweigen.
Dennoch hält die römisch-katholische Kirche bei diesem ersten Papstrücktritt seit 719 Jahren den Atem an, denn die krisenhaften Begleiterscheinungen dieses unterwarteten Ereignisses sind nun einmal unverkennbar. Nichts deutete auf diese Entscheidung hin. Bei genauerem Hinsehen wird man jedoch klüger. Hat Papst Benedikt XVI. den inneren Zustand seiner Kirche besser durchschaut als wir es vermuteten?
Er hinterlässt
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Nach den, zum Teil auch von Rom zu vertretenen, allseits bekannten Skandalen der letzten Jahre nun wirklich kein Wunder: Das Ansehen der Kath. Kirche ist, jedenfalls in Mitteleuropa, nach meinem Eindruck derzeit absolut „im Keller“; den breiten „mainstream“ interessiert doch schon gar nicht mehr, was der Papst oder Pfarrer und Bischöfe – von wenigen löblichen Ausnahmen wie Kamphaus oder Niemöller abgesehen - sagen! Dies letztlich wohl deshalb, weil Anspruch und Realität einfach zu weit auseinanderklaffen. Da wird es viel aufzuholen gebe
Der amerikanische Soziologe David Riesman hat vor über 50 Jahren in seinem Hauptwerk und Bestseller "The lonely crowd" (Die einsame, genauer: ängstliche Masse) drei moderne Sozialcharaktere unterschieden: den traditional-, den innen- und den aussengeileiteten Menschen, wobei der erste heute kaum noch eine Rolle spielt. Der innengesteuerte Mensch verfügt über einen virtuellen Kompass an bestimmten Normen und Werten, die für ihn richtungsweisend und handlungsrelevant sind.
Eine Chance für Veränderung ist jetzt zwar gegeben, aber es ist fraglich, ob sie genutzt wird.
In den letzten Jahren, ja Jahrzehnten wurde Gruppen, die die Kirche als politische Unterstützung für rechtsgerichtete Ansichten mißbraucht haben, viel zu viel Raum in der Kirche gegeben. Das wird sich noch bitter rächen, und zwar vor allem für die Kirche selbst.
Daß sich jetzt quasi über Nacht mit dem Papstrücktritt das alles ändert, ist eher unwahrscheinlich.
Man sollte in der Kirche nicht so sehr auf Veränderungen durch den nächsten Papst hoffen, sondern dadurch, daß Menschen, denen ein am Evangelium und Spiritualität orientierter Glaube, in der Kirche offensiver auftreten.
Der Papst ist einer unter vielen in der Kirche, und seine Größe wird an seiner Fähigkeit gemessen werden, dem Glauben Raum zu geben und nicht der Selbstbezüglichkeit der Kirche.
Dieser Papst war ein Reformverhinderer bzw. Reformverweigerer.
Durch seinen rückwärtsgewandten und vorkonziliaren Kurs trägt er große Mitverantwortung und Mitschuld am desaströsen Zustand der kath. Kirche.
Folge dieser von Benedikt zu verantwortenden Rückwärtsstrategie ist es, dass immer mehr Katholiken die kath. Amtskirche nur noch konnotieren mit Begriffen wie Rückwärtsgewandtheit, Unbarmherzigkeit gegenüber Menschen mit gescheiterten Biografien, Seelsorgevernachlässigung, Priester als Pastoralmanager, Reformunwilligkeit, Glaubwürdigkeitsproblemen, Diskussionsheucheleien, Pflichtzölibat, Pädophilieverbrechen, Kirchenschließungen, Gemeindezusammenlegungen, Demokratiefeindlichkeit und Frauendiskriminierung.
Die kath. Amtskirche ist in den Augen vieler Menschen eine Institution aus vergangenen Jahrhunderten, die sich weigert, in der Gegenwart anzukommen.