Lächeln! Morgen wird noch schlimmer
von
Britta Baas
vom 06.04.2018

Kardinal Woelki, Kardinal Marx: Zwei Männer, zwei Meinungen. Lächeln! Morgen wird noch schlimmer! (Foto: pa/Dedert)

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Im Grunde kann man es kaum noch verstehen: Wieso sollten evangelische Christen nicht zu einer katholischen Eucharistiefeier eingeladen werden? Warum dürfen sie die Kommunion nicht empfangen? Und warum wollen mindestens sieben der deutschen katholischen Bischöfe in ihrer strengen Ablehnung nicht einmal für konfessionsverschiedene Ehepaare eine Ausnahme machen? Sie protestieren gegen die Mehrheit ihrer deutschen Mitbischöfe – in einem Schreiben, das dieser Tage direkt nach Rom ging.
Die theologischen Fragen, die dahinterstehen, vollziehen die meisten Christen nicht nach. Sie sind ihnen einfach zu verschraubt, zu theoretisch, zu wenig leb
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Aber nehmen wir einmal an, es sei so, - was soll dann dieser Streit. Wen zieht es denn dann noch zu diesem Mahl? Dann lasst doch die „Herren“ ungestört und ohne das Kirchen-Fußvolk ihr Mahl feiern. Mögen sie einladen oder nicht! Es sollte wirklich niemanden mehr interessieren.
Ist es jedoch das „Mahl des Herrn“, der Einladende also „der Herr“, - ja was bilden sich denn diese „Herren“ ein, dass sie „dem Herrn“ den Mund verbieten und die Einladung, die ER an sein Kirchenvolk richtet, für ungültig erklären? Sollten sie nicht vielmehr bescheiden nach Art des Bischofs von Rom etwas leisere Töne anschlagen?
Entschuldigung! Aber mir liegen gröbere Worte auf Lippen und Feder, und ich muss mich ziemlich zusammen nehmen!
Nach generationenlangem Warten wurde Ende Februar diesen Jahres durch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) eine Regelung angekündigt, nach der interkonfessionelle Paare zumindest in Einzelfällen gemeinsam zur Eucharistie gehen können.
Wir bedauern, dass rückwärtsgewandte Bischöfe selbst diese zarte Pflanze der verabschiedeten Handreichung ablehnen und Unterstützung beim Vatikan suchen und die Veröffentlichung der Handreichung somit weiter hinauszögern. Wir sehen darin auch eine Fortführung innerkatholischer Grabenkämpfe auf dem Rücken von Paaren mit verschiedenen Konfessionen und zumindest den Versuch, eine kurz vor dem Abschluss stehende bundesweite Regelung zu verzögern oder zu verhindern.
Vollständige Erklärung: netzwerk-oekumene.de
Hat dieser Jesus aus Nazareth seine "Jünger" gefragt, ob sie sich bereits haben taufen lassen? Dafür war seinerzeit Johannes der Täufer zuständig.
Er hat alle eingeladen, an einem Gastmahl teilzunehmen.
Speziell die Katholische Kirche läßt die Aussagen ihrer "Heiligen Schriften" (Evangelien) meist außen vor, wenn es um theologische Spitzfindigkeiten geht.
Dies könnte den schleichenden Prozess der Erosion dieser Kirche weiter beschleunigen.
Schuld tragen dann die "Traditionalisten", also Prälaten, die dem Gestrigen verhaftet sind und die unsere Gegenwart nicht zu erkennen vermögen.
Daher sollte die Heilige katholische Kommunion zumindest auf Konfessionen zugelassen
werden, die auf Jesus Christus aufgebaut sind.
Ein evangelischer Christ sollte sich in einer katholischen Kirche als Gast zum Mahl
geladen fühlen können.
Ansonsten würde man auch heute noch evangelische Christen spüren lassen, dass sie
"Abtrünnige" wären.
Zu Luthers Zeiten wurde die damalige Kirche kritisiert - und das war nicht grundlos.
Wer sich jetzt als Kardinal um die Abstimmung der Bischofskonferenz herum an den
Vatikan wendet, der fällt der Abstimmung in den Rücken.
Die Beschlussfassung behandelte bisher nur die Ehepaare unterschiedlicher
Konfession - und das muss für alle Christen noch nicht die letzte Entscheidung
gewesen sein.
Für einen solchen Brandbrief sehe ich noch keinen Grund.
Unter Woelkis Führung wird jetzt der Streit fortgesetzt, den bereits die „Dubia-Kardinäle“ unter Führung von Kardinal Meisner initiiert hatten. Diese Ewig-Gestrigen stehen für eine in Stein gemeißelte Dogmenkirche, die androzentrisch geleitet ist. Ihr Denken ist gelenkt von panischen Reformängsten; Reformen werden als Teufelszeug kritisiert, da solche in ihren Augen einen Weg freigeben, der unbeherrschbar ist und für sie zu einem totalen Herrschafts-und Machtverlust führen wird. Es geht ihnen vornehmlich um die Bewahrung von Herrschaftsansprüchen und nicht um das Wohl von Menschen, dem sie doch primär verantwortlich sein müssten – wenn sie denn dem jesuanischen Weg folgen würden. „Diakonia“ – der Kern alles Christlichen – doch um diesen Kern geht es dieser Minderheit nicht!