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Händewaschen mit Kyrieeleison

vom 28.04.2021
von Anneli Harders
(Foto: Anneli Harders)
(Foto: Anneli Harders)

Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange diese wichtige Rolle spielen würde, um einem Virus zu begegnen. Es war weit mehr, als die gewohnte Reinigung meiner Hände. Diesmal gabs genaue Gebrauchsanweisungen, auf Flyern anschaulich dargestellt. Und vor allem lang genug musste es ausgeübt werden. Zweimal »Happy birthday« singen, hieß es. Das fand ich schon nach kurzer Zeit so ätzend, dass ich nach einer Alternative suchte. Das Kyrieeleison, oft nach den Fürbitten von der Gemeinde gesungen, müsste doch auch lang genug sein, wenn man es zweimal singt.

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Und so begleitet es mich bis heute beim »Corona-Händewaschen«. Ich überlege jeweils kurz, welchen Menschen es diesmal besonders gelten soll:

Den an Covid-19 Erkrankten und Sterbenden,
dem Klinikpersonal,
den Familien und Alleinerziehenden,
den besonders verletzlichen Kindern,
allen, die um ihre Existenz bangen,
den psychisch Kranken, deren innere Stabilität vielleicht noch mehr bedroht ist,
den Einsamen und aus vielerlei Gründen Verzweifelten,

……..

und manchmal brauch ich das Kyrieeleison auch für mich und die Menschen, die mir besonders am Herzen liegen.

Ich hoffe und glaube, dass es seine unsichtbare Kraft entfaltet in dieser schwierigen Zeit.
Und ich ahne, dass es auch nach Corona ein gutes Ritual beim Händewaschen für mich bleiben sollte.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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