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Evolutionsschub gegen die Liebe?

vom 23.02.2021
von Anna Kubach-Wilmsen, Bad Münster am Stein

Corona, ein Evolutionsschub gegen die Liebe?

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Die Energie aus dem innersten Kern des Erdplaneten hat in Jahrmillionen glühende Magma an die Erdoberfläche gefördert und in fünf Kontinentalplatten erkalten lassen. Die fünf entstandenen Kontinente wurden zu Lebensbasen der Evolutionsgeschichte der Erde. Wasser, Luft und Materie verwandelten sich in einen komplexen Lebensraum mit Pflanzen, Tieren und Menschen.

Heute verweisen Fossilienfunde in der Erdkruste auf Lebewesen, die aufgrund von Erdbeben, Erderwärmung und Kältewellen ihren irdischen Lebensraum in Jahrmillionen verloren haben. In neuen Evolutionsschüben entwickelten Pflanzen, Tiere und Menschen aufgrund der veränderten Daseins-Perspektiven neue Lebensräume oder verloren ihren angestammten Platz auf der Erde.

Das weltweit sich heute neu verbreitende Coronavirus, zunächst von Tier auf Tier übertragen, ist im Augenblick dabei, sich auf Menschen zu übertragen und den menschlichen Organismus als Wirtsraum einzurichten, aggressiv, verletzend und tötend. Und der Mensch kann sich derzeit nur schützen, indem er Abstand zum nächsten Menschen hält, jeden Kontakt und jede Berührung meidet, seine Hände desinfiziert und zum Atemschutz eine Maske trägt.

Das kleine unscheinbare Virus ist dabei, das Kommunikationsnetz des Menschen zu unterbinden. Es zwingt ihn, jede mitmenschliche Begegnung, Berührung, Kontakte und Empathie zu meiden, um nicht selbst Überträger des Virus zu werden bzw. vom Virus anderer Menschen angesteckt zu werden.

Unsere Hoffnungen ruhen auf Wissenschaftlern und ihre Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs gegen das Virus weltweit. Ihre primäre Entdeckung war die Feststellung, dass das Virus kein Kampf-Virus aus einem chinesischen Labor ist, sondern ein natürliches Wesen aus der Tierwelt, das aufgrund von Züchtungen und begrenztem Lebensraum sich zunächst auf andere Tiere und dann auf Menschen übertragen hat.

Die bis heute friedliche Evolution des Zusammenlebens von Viren aus der Tierwelt verkehrt sich jetzt gegen den Menschen mit ungewissem Ausgang – ein Überlebenskampf ohne Waffen und Blutvergießen.

Welche Deutung geben wir Christen diesem Corona-Geschehen?

Das Virus ist kein Kampf-Virus, das in einem chinesischen Labor entwickelt wurde. Es ein weiteres Wesen der Evolutions- und Schöpfungsgeschichte Gottes. Es steht quer zur und gegen die Botschaft von Jesus von Nazareth. Nicht Nächstenliebe, sondern Abstand zum Nächsten ist das Gebot. Nähe ist Gefahr. Masken sind Pflicht. Umarmung, Berührung, Küsse und selbst ein einfacher Händedruck sind untersagt. Wir alle befinden uns mehr oder weniger in Quarantäne.

Als Christin frage ich mich: Wie ist die Christenheit in den vergangenen Jahrhunderten mit Epidemien umgegangen? Der heilige Aloisius von Gonzaga, Priester in Italien, starb 1591 mit 23 Jahren wegen seiner Pflege von Pestkranken in Rom. Der Jesuit Friedrich von Spee starb 1635 mit 44 Jahren aufgrund seiner Pflege der Pestkranken in Trier.

Seit dem Corona-Ausbruch verzichteten wir Christen auf den gemeinsamen Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen. Gemeindeleben, soziale Engagements und Bibelstunden wurden zurückgestellt. Das Sprachrohr der offiziellen Kirche ist still geworden. Wir sind mehr oder weniger auf uns selbst gestellt. Wo erleben wir Gott in dem Corona-Geschehen und unserm beschnittenen Alltag?

Zu den Intensivstationen, Alten- und Pflegeheimen haben wir keinen Zutritt. Ich zähle ja selbst zur Risikogruppe. Um so dankbarer bin ich den hilfsbereiten Menschen an der Schnittstelle von Leben und Sterben. Stumm reihen sich Monate, Wochen und Tage aneinander mit den Zahlen der Neu-Infizierten und Toten.

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Auf der anderen Seite versuchen berufstätige Eltern, zu Hause im Homeoffice neben der Betreuung und Schulaufsicht ihrer Kinder das tägliche Familien- und Berufsleben aufrechtzuerhalten.

So wie die Familien sich bemühen zu überleben, versucht der Staat das Gemeinleben und die Arbeitswelten aufrechtzuhalten und in seiner politischen Führung die Richtung über Lockdowns zu steuern.

Im Alltagsleben helfen Nachbarn beim Einkauf und begleiten beim Arztbesuch. Botengänge werden ohne Lohn übernommen. Überall suchen Menschen ihre Hilfe einzubringen, umsichtig, höflich und kreativ. Ja, und dann ist da noch das tägliche Gespräch im Supermarkt und auf der Straße, oder beim Spaziergang mit dem Hund. Überall erlebt man Aufmunterungen, die guttun. Über Glauben wird wenig gesprochen.

Christen und Nichtgläubige engagieren sich gleichermaßen, ohne Auftrag, unspektakulär, mit Hilfestellungen im gesellschaftlichen Corona-Alltag.

Corona, ein Evolutionsschub gegen den Menschen?

Ich bin zutiefst verunsichert, warum dieses unscheinbare kleine Wesen in die Welt gekommen ist und sich querstellt zur Botschaft von Jesus von Nazareth, frontal entgegen dem Gebot der Liebe Gottes, Liebe zum Nächsten und zu uns selbst. Gerade sind wir dabei, weltweit die Menschenrechte zu verteidigen, Brot für die Hungernden zu spenden, Arbeitsplätze zu sichern und für den Schutz unserer Erde mit Pflanzen, Tieren und Menschen zu sorgen, da erscheint dieses kleine Wesen und stört unsere Planung der Rettung der Welt. Im Gegenteil: Es trägt in sich eine Information und Programm zur Ausbreitung, Es mutiert, wird immer gefährlicher und bildet einen Evolutionsschub, dessen Auswirkungen auf das Leben der Menschen noch nicht absehbar ist.

Der Dinosaurier hat seinen Stammplatz auf der Erde verloren.
Wer oder was konnte das Leben des Tier-Riesen ausrotten?

Wenn das Coronavirus weiter mutiert und Impfungen unwirksam werden, könnte das kleine Wesen die ganze Menschheit auslöschen.

David und Goliath, eine biblische Geschichte,
erzählt von dem Sieg des Kleinen über den Großen.
Das Corona-Virus, ohne eigenes Leben,
erstarkt im Wirtskörper des Menschen und tötet ihn.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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