Das Gift in den Schubladen

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Die Stasi-Akten holen uns ein und damit unsere Geschichte. Das ist dieser Tage in Brandenburg nicht zu übersehen. Dort hat Ministerpräsident Matthias Platzeck gegen die alt-bundesdeutschen Bedenken nicht zuletzt aus den eigenen Reihen der Sozialdemokratie eine rot-rote Koalition gebildet. Doch die steht nun vor der Zerreißprobe. Weil bei den Linken nicht nur einer, sondern gleich mehrere Stasi-Zuträger in kürzester Zeit durch ebendiese Akten bekannt wurden. Doch wer dafür sorgte, dass die Vergangenheit nicht einfach weggesteckt werden kann, war das Volk selbst. Vor zwanzig Jahren hatte es in einem weltweit einzigartigen Vorgang die Akten gesichert.
Auf den Tag genau, am 4. Dezember 1989, besetzten als Erste mutige Frauen die Stasi-
Sturm auf die Stasi-ZentralenIm Laufe des Dezembers 1989 und Januars 1990 wurden die 15 Hochburgen der Staatssicherheit in den DDR-Bezirken und Berlin besetzt. Doch auch in den Kreisdienststellen entwaffneten mutige Menschen die Mitarbeiter und wachten über deren ordnungsgemäße Entlassung. Mehr als 110 Kilometer Aktenmaterial wurden gerettet. Allein im vergangenen Jahr stellten mehr als 100 000 Menschen Antrag auf Akteneinsicht. Marianne Birthler sagt, ihre Behörde werde bis zum Jahr 2019 oder 2020 gebraucht. Ein Zeitpunkt der Überführung der Akten ins Bundesarchiv steht noch nicht fest.
