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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 22/2022
Der Inhalt:

Ausstellung
Landschaften aus Müll

vom 18.11.2022
Die Ausstellung »Territories of Waste« in Basel kreist um Verlust und Potential.
Frachtschiff wird an der Küste Pakistans zerlegt: Hira Nabis Film »All That Perishes at the Edge of Land« (2019) ist Teil der Ausstellung »Territories of Waste« (Foto: © Hira Nabi)
Frachtschiff wird an der Küste Pakistans zerlegt: Hira Nabis Film »All That Perishes at the Edge of Land« (2019) ist Teil der Ausstellung »Territories of Waste« (Foto: © Hira Nabi)

Ausstellung. »Müll verschwindet nie, er wandert nur im Kreis«, stellte die Biologin Lynn Margulis fest. Wir haben uns ans Wegwerfen gewöhnt, doch stets kehrt der Müll zu uns zurück und sei es in Partikeln. Die »unberührte Natur« ist zum Mythos geworden. Unser Abfall ist überall und auch andere Lebensformen arrangieren sich mit der veränderten Umwelt.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 22/2022 vom 18.11.2022, Seite 54
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Wie Verworfenes zeitgenössische Kunst wird, zeigt das Baseler Museum Tinguely in seiner Schau »Territories of Waste«. Schon der Namensgeber des Museums, Jean Tinguely, schenkte den Abfällen der Konsumgesellschaft durch artistisches Upcycling ein zweites, poetisches Leben: in verspielten, quietschenden, scheppernden Skulpturen. Draußen vor dem Museum empfängt ein Wasserspiel aus Schrott die Besucher. Drinnen in der Sonderausstellung sind Arbeiten diverser Künstler zu sehen. Im Jahr 1981 schickten Nicolás Garcia Uriburu und Joseph Beuys eine Warnung per Flaschenpost in die Zukunft, dass die Menschheit ihre Lebensgrundlagen zerstört. Sie füllten eine Flasche mit »Rhein Water Polluted« ab. 2017 ließen die Videokünstler Revital Cohen & Tuur Van Balen für »Trapped in the Dream of the Other« (2017) chinesische Feuerwerkskörper in einer kongolesischen Coltanmine explodieren. Die Spuren unseres urbanen und nuklearen Zeitalters haben sich als »Territories of Waste« in Landschaften eingeschrieben. »Wasteland« aber hat eine doppelte Bedeutung als einerseits unfruchtbares, anderseits als ungenutztes Land. Darin liegt Verlust – und Potenzial. Vielleicht ist ein »gemeinsames Leben und Sterben auf einer beschädigten Erde« (Donna Haraway) doch noch möglich.

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