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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 20/2019
Der Inhalt:

Verzweifelter Freiheitskampf

von Wilhelm Bindig vom 25.10.2019
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Zenonas lebt in Litauen, in Vilnius, der Hauptstadt des Landes. Er war Deutschlehrer an einem Gymnasium im Zentrum der Hauptstadt. An einem Oktobertag vor zwanzig Jahren fuhren wir an diesem Tag weit in die Wälder hinein bis in die Nähe der weißrussischen Grenze. Er erzählte mir die Geschichte der litauischen Waldbrüder, überwiegend junge Männer, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die Wälder flüchteten, um sich dagegen zu wehren, dass ihr Land nun Teil der Sowjetunion war, die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik. Bis Anfang der 1950er-Jahre führten sie einen verbissenen wie aussichtslosen Kampf gegen die Okkupation, oft durch Sabotage oder andere bewaffnete Formen des Widerstandes. Sie lebten von der Illusion, dass »der Westen« ihnen helfen und sie in ihrem Bemühen um die Unabhängigkeit unterstützen würde. Es war ein verzweifelter Kampf, in dem es Zehntausende von Opfern gab. Viele der Waldbrüder oder deren Familien und Sympathisanten wurden verhaftet und nach Sibirien deportiert, um dort in den Straflagern des Gulag zu verschwinden. In der kurzen Zeit, die ich mit Zenonas abseits des Weges nahe der weißrussischen Grenze verbrachte und in der er mich bei einem Schnaps und einem Stück Brot zu seinem Waldbruder ernannte, habe ich ein bis dahin weitgehend unbekanntes Kapitel europäischer Geschichte kennengelernt. Es ist nur ein Mosaikstein, aber wenn ich gefragt werde, wie mein Bild von Europa aussieht, sehe ich mich mit Zenonas auf jenem morschen Baumstamm in den Weiten der litauischen Wälder sitzen und seinen Berichten vom verzweifelten Freiheitskampf seines Volkes lauschen., Wesendorf

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