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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 18/2022
Der Inhalt:

Leserbrief
Strukturelle Erbschuld

vom 23.09.2022

Zu: »Der Schatten unserer Existenz« (16/22, Seite 37)

Ich habe im Studium der Theologie (Examen 1970) den Begriff der »strukturellen Sünde« kennengelernt und habe ihn so verstanden, dass wir uns in Lebenszusammenhängen befinden können, in denen die Folgen von »fremden Sünden« vorkommen, die wir nicht vermeiden können, ohne zum Beispiel anderen zu schaden. Ich habe meine Oberstufenschüler darauf hingewiesen, dass wenn ich jetzt (also in den Jahren ab 1972) mein Auto abschaffe, weil ich erkenne, dass die Abgase klimaschädlich sind, und außer mir tun das noch viele andere, dann werden die Autoverkäufer, Werkstätten, Tankstellen und andere das wirtschaftlich spüren. Die Schüler haben das Dilemma nachvollziehen können; je nachdem, wie gut es gelang, habe ich dann erläutert, dass die Erbschuld so etwas wie die strukturelle Sünde sein kann. Dann bewirkt Taufe nicht einfach ein Wegwischen eines Makels, sondern die Eingliederung in eine Glaubensgemeinschaft, die berufen und befähigt ist, sich diesen schuldhaften Strukturen entgegenzustellen beziehungsweise sie möglichst nicht weiter zu transportieren oder sie wenigstens bewusst zu machen. Gisela Johann, Aachen

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 18/2022 vom 23.09.2022, Seite 58
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