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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 18/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Romantische Abenteuer

vom 24.09.2021
Ausstellungsstücke im neuen Museum der Romantik in Frankfurt (Foto: Englert)
Ausstellungsstücke im neuen Museum der Romantik in Frankfurt (Foto: Englert)

Museum. Beim Eintritt in das neue Museum eröffnet sich sogleich ein Panoramafenster mit dem Blick in einen romantischen Garten. Dann steigt man über die »Himmelsleiter« nach oben in den Ausstellungsbereich, der über drei Etagen geht. Durch den Einfall des Lichts und die mit jeder Stufe satter werdende blaue Wandfarbe wirkt die Treppe ewig hoch, unendlich schmal und fließend. Im Hintergrund hört man Vogelgezwitscher. Aber wenn man dann oben ankommt, findet man sich plötzlich auf einer profanen Treppe mit gerade mal 66 Stufen wieder.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 18/2021 vom 24.09.2021, Seite 55
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Effekte und Illusionsbrüche wie dieser machen das neue Museum der Romantik, das soeben nach zehnjähriger Bauzeit in Frankfurt am Main eröffnet wurde, zu einem spannenden und abenteuerlichen Ort. Der romantische Geist dringt hier bis in die Details des neuen Gebäudes mit seinen Winkeln, Vorsprüngen und optischen Täuschungen vor. Schon ein schneller Gang durch dieses Haus macht deutlich, dass die Romantik nicht nur die Epoche der Empfindsamkeit und der Sehnsucht war, sondern spannungsvoll, facettenreich, spielerisch und vielfach gebrochen. Den Schwerpunkt des Museums bildet eine einzigartige Sammlung von Originalmanuskripten der Literatur der deutschen Romantik: Briefe von Novalis und den Brüdern Schlegel, Handschriften von Clemens und Bettine von Brentano, ein Gedichtentwurf von Joseph von Eichendorff. Dazu kommen Kompositionsentwürfe wie von Robert Schumann zu seinen »Szenen aus Goethes Faust« und Gemälde wie der »Abendstern« von Caspar David Friedrich.

All diese Exponate werden aber nicht museal, sondern immer wieder überraschend in einer einnehmenden Atmosphäre inszeniert, die die Romantik spür- und erlebbar macht. Zahlreiche interaktive Medien, Licht- und Klanginstallationen laden zur Begegnung mit den Originalen ein, verfremden sie und machen diese emotionale Epoche als Teil der europäischen Geschichte nicht nur über den Verstand, sondern über alle Sinne zugänglich.

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