Große Gefühle, und tief wie der Ozean
Soul. 2012 überschlugen sich die Feuilletons und Kulturmagazine: Am Musikhimmel war ein neuer Stern aufgegangen, ein blutjunger Brite, Sohn ugandischer Flüchtlinge, der daherkommt wie Bob Dylan, aber nichts weniger tut, als die Soul-Musik zu retten. In der Folge erntete Michael Kiwanuka eine Nominierung für den Mercury Prize, eine Toureinladung von Adele und gewaltige Verkaufszahlen.
Dabei war auf seinem Album »Home Again« eigentlich überhaupt nichts Neues zu hören. Doch genau das war der Clou: Retro-Soul-Folk, wie er Ende der 1960er-Jahre hätte entstanden sein können, mit akustischer Gitarre und Querflöte, traf offensichtlich den Nerv der Zeit. Gleichzeitig könne man diese Musik auch wunderbar im Hintergrund einer Dinnerparty laufen