Geist & Sinn
Kein Ende der Trauer

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An der Schwelle der Tränen die Tränen«. Unter diesem Titel gedenkt Natan Zach (1930-2020) im Jahr 1984 seiner qualvoll verstorbenen Mutter. Aus den Versen des großen israelischen Dichters spricht dunkle Trauer. Dunkle Worte, dunkle Stunden, kein Ende der Tränen. Ich frage mich, ob der Tod der Mutter Lyriker und Lyrikerinnen mehr trifft als der des Vaters. Die »Muttersprache« –? Das gilt vom frauenverachtenden Gottfried Benn mit seinem großen kurzen Werk »Mutter« bis zur so sensiblen Hilde Domin, der der Tod der Mutter zur Stunde Null ihres Schreibens wurde. Und es gilt gewiss für Natan Zach und so viele mehr.
Als noch fünfjähriger Bub mit dem Namen Harry Seitelbach verließ er 1936 mit dem Vater, einem jüdischen Deutschen, und der Mutter, einer italienischen Katholikin, seine Geburtsstadt Berlin.
Christoph Strack, geboren 1961, ist Redakteur der Deutschen Welle und Experte für Religion und Religionspolitik.
Quelle: Jüdischer Verlag, Berlin, Titel: Verlorener Kontinent, Autor/Herausgeber: Natan Zach
