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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 10/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Religion & Kirchen

Wurzeln aus Armut und Scham

von Gunhild Seyfert vom 28.05.2021
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Roman. Wie ist das, wenn man in einem armen Haushalt aufwächst? Ausgerechnet in Deutschland, wo es das Versprechen gibt, man könne mit Bildung und gutem Willen den Aufstieg schon schaffen? Deniz Ohde, 1988 in Frankfurt geboren, hat mit ihrem Debüt »Streulicht« einen spannenden Entwicklungsroman aus der Unterschicht geschrieben. Die Icherzählerin wächst in unmittelbarer Nähe zu einem riesigen Firmengelände der Chemieindustrie auf. Der Vater taucht dort Aluminiumbleche in ätzende Säure »vierzig Jahre lang vierzig Stunden die Woche«. Die Mutter, einem türkischen Dorf entronnen, findet sich in der beklemmenden Enge eines prekären deutschen Arbeiterhaushalts wieder und kann den häufigen Wutattacken ihres Mannes kaum etwas entgegensetzen. In atmosphärisch dichter Sprache beschreibt Deniz Ohde die Empfindungen der Icherzählerin, wenn sie aus ihrem schwer errungenen Studium nach Hause kommt: »Die Luft verändert sich, wenn man über die Schwelle des Ortes tritt. Eine feine Säure liegt darin, etwas dicker ist sie, als könnte man den Mund öffnen und sie kauen wie Watte. Niemandem hier fällt das mehr auf, und auch mir wird es nach ein paar Stunden wieder vorkommen wie die einzig mögliche Konsistenz, die Luft haben kann.« Ein hervorragender Roman, der packend vermittelt, wie Herkunft und Klasse noch immer mit Scham besetzt sind. Man erfährt ganz sinnlich, wie sich Benachteiligung anfühlt, wie unterschiedliche Rollenerwartungen verunsichern, wie es zu Schulversagen kommt und wie viel es kostet, sich aus all dem herauszuarbeiten.

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