Kirche nicht fürs eigene Heil
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Am Dankgottesdienst in der Leipziger Nikolaikirche haben sie selbst gar nicht teilgenommen. Die beiden Leipziger Ingenieure haben auch erklärt, warum. Sie baten kurz nach ihrer Befreiung aus 99 Tagen irakischer Geiselhaft um Verständnis, dass sie jetzt »nicht die Kraft haben, gegen eine Wand von Fotografen und Kameraleuten anzurennen«. Doch die Nachricht von der Solidarität daheim habe sie wie »ein Hammerschlag getroffen«, sagten sie. Eigentlich hätten sie in der Gefangenschaft, tagelang in Erdlöchern und Sandkuhlen eingepfercht, damit gerechnet, dass sie »zu Hause in der Luft zerrissen werden«. Und nun das. Wochenlange Mahnwachen, Fürbitten, Gottesdienste. Zuwendung und Solidarität. In und an einer Kirche im Herzen einer pulsierenden Stadt. Kerzen und Gebete für und von Menschen, die, zum Teil jedenfalls, gar nicht zu ihr gehören.